HÀufig gestellte Fragen zum Thema Metall hÀrten
Wie funktioniert das Metall hÀrten?
Unter HĂ€rte wird die WiderstandsfĂ€higkeit eines Materials gegen das Eindringen eines festen Stoffes und nicht die Festigkeit von Stahl verstanden. Das HĂ€rten von Metall verbessert die mechanische Widerstandskraft von Stahl deutlich. Wird ein WerkstĂŒck aus Metall plastisch bearbeitet, verursacht dies eine UnregelmĂ€Ăigkeit des Kristallgitters im Inneren. Durch das HĂ€rten von Metall wandelt sich das GefĂŒge im Metall um. So entsteht mittels eines WĂ€rmebehandlungsverfahrens im Inneren des Werkstoffs eine neue Struktur. Prinzipiell besteht das HĂ€rten von Metall aus drei ArbeitsvorgĂ€ngen. Das WerkstĂŒck wird zuerst erhitzt und danach wieder schnell abgekĂŒhlt. Nach dem Abschrecken ist der Werkstoff hart und spröde. Kommt nach dem ErwĂ€rmen und Abschrecken als dritter Arbeitsgang das Anlassen hinzu, spricht man von VergĂŒtung. Anlassen geschieht bei einer Temperatur von 100° bis 300° Celsius. Durch das Anlassen verliert der Stahl die Sprödigkeit, behĂ€lt aber die HĂ€rte. Durch diesen Vorgang entsteht vergĂŒteter Stahl. Metall zu hĂ€rten ist vor allem bei stark belasteten Bauteilen und VerschleiĂ beanspruchten WerkstĂŒcken, wie beispielsweise Werkzeug, wichtig. Nach dem Metall hĂ€rten können die Bauteile nur mehr durch Schleifen bearbeitet werden. Deshalb mĂŒssen sie vor der WĂ€rmebehandlung schon ihre endgĂŒltige Form haben.
Welche Verfahren werden von HĂ€rtereien zur HĂ€rtung von Stahl genutzt?
Alle Verfahren, die Dienstleister zum HÀrten von Metall nutzen, benötigen den Einsatz von WÀrme. Zum ErwÀrmen können unterschiedliche Quellen verwendet werden. Je nach eingesetzter WÀrmequelle wird der Vorgang als InduktionshÀrten, FlammhÀrten, TauchhÀrten, LaserhÀrten oder ElektronenstrahlhÀrten bezeichnet.
Auch fĂŒr das Abschrecken können verschiedene Medien verwendet werden. Anlassen muss bei einer bestimmten an den Werkstoff angepassten Temperatur erfolgen, damit die gewĂŒnschten Eigenschaften erzielt werden. Beim HĂ€rten von Metall spricht man von DurchhĂ€rtung, wenn sich der HĂ€rtungsprozess ĂŒber den gesamten Querschnitt des WerkstĂŒcks auswirkt. Um Metall zu hĂ€rten, werden von Firmen drei Verfahren angewendet. Diese sind das Umwandlungsverfahren, AushĂ€rtungsverfahren und die KalthĂ€rtung. Die bedeutendste HĂ€rtungstechnik ist das Umwandlungsverfahren. Hierbei wird Ferrit in Austenit umgewandelt.
Im ersten Schritt wird der Stahl beim HĂ€rten erhitzt. Hat er die HĂ€rtetemperatur erreicht, wird diese gehalten. Dadurch findet im Stahl eine Gitterumwandlung statt. Aus dem Ferrit-GefĂŒge wird ein Austenit-GefĂŒge. Durch die ZustandsverĂ€nderung kann sich der Kohlenstoff besser vom Eisen lösen.
Der zweite Schritt beim Metall hĂ€rten ist das Abschrecken in Ăl oder Wasser. Beim schlagartigen Zusammenziehen des Stahls verspannt sich der Kohlenstoff. Er kann sich nicht rechtzeitig in das neue GefĂŒge einbinden. Aus dem Austenit wird ein Martensit-GefĂŒge. Bei dieser Art, Metall zu hĂ€rten, ist die richtige AbkĂŒhlungsgeschwindigkeit besonders wichtig. Je höher der Temperaturunterschied ist, umso mehr Martensit wird gebildet.
Eine Variante des Umwandlungsverfahrens ist das OberflĂ€chenhĂ€rteverfahren. Dieses konzentriert sich auf den Randbereich des WerkstĂŒcks. Die Funktionsweise ist gleich, jedoch geschieht das HĂ€rten von Metall nur in der Randzone. Dadurch wird beim EinsatzhĂ€rten eine verschleiĂfeste OberflĂ€che geschaffen. Der Kern bleibt weich und zĂ€h. Eine weitere Möglichkeit, Metall zu hĂ€rten, ist das Ausscheidungsverfahren. Hier wird genutzt, dass die Löslichkeit von Legierungselementen mit der Senkung der Temperatur abnimmt. Fremdatome werden beim Abschrecken ausgeschieden und fĂŒhren zur Spannung im Kristallgitter. Es entsteht ein eigenes Kristallsystem, das keine Ăhnlichkeit mit dem Basissystem aufweist. Ein wichtiges Anwendungsgebiet dieses Verfahrens ist das HĂ€rten von Aluminiumlegierungen.
KalthĂ€rtung ist das dritte Verfahren zum HĂ€rten von Metall. Die Kaltumformung findet durch GleitvorgĂ€nge in den Kristallen statt. Dieses Verfahren wird besonders bei Buntmetalllegierungen wie beispielsweise Bronze verwendet. Zum Abschrecken dienen Wasser oder Ăl. Auch andere Möglichkeiten wie Salzbad, Luft oder Gase können zum AbkĂŒhlen verwendet werden. Metall zum HĂ€rten muss einen Mindestgehalt von 0,3 Prozent Kohlenstoff aufweisen. Ohne ein Abschreckmedium funktioniert die Laserstrahl-HĂ€rtung. Bei dieser Methode wird durch den Strahl nur ein kleiner Bereich des WerkstĂŒcks erhitzt. Die WĂ€rmeabfuhr in das restliche WerkstĂŒck sorgt fĂŒr die notwendige AbkĂŒhlung. Im abgeschreckten Zustand ist das Metall hart und sehr spröde. Der Zustand wird als glashart bezeichnet. FĂŒr technische Verwendungen ist es unbrauchbar. Darum folgt im nĂ€chsten Schritt das Anlassen. Der Stahl wird hierbei nochmals auf eine Temperatur von 100 bis 350 Grad Celsius erwĂ€rmt. Die Temperaturwahl hĂ€ngt von den Legierungselementen und vom Kohlenstoffgehalt ab. Bei hoch legierten StĂ€hlen betrĂ€gt die Anlasstemperatur bis zu 600° C. Höher legierte StĂ€hle weisen oft erst nach dem dritten Anlassen die gewĂŒnschten Eigenschaften auf.
Kann Hartmetall beschichtet werden?
FĂŒr die Hartmetallbeschichtung wird hauptsĂ€chlich das Verfahren der chemischen oder der physikalischen Gasphasenabscheidung genutzt. Beschichtet werden die Schneiden von Werkzeugen zum Drehen und FrĂ€sen. Das chemische Verfahren CVD arbeitet mit einem gasförmigen Stoffgemisch, das bei Temperaturen um 1000 Grad Celsius mit der OberflĂ€che eine Reaktion eingeht. Der Vorgang erfolgt im Vakuum. Das Ergebnis ist eine gleichmĂ€Ăige, sehr dĂŒnne und fest haftende Schicht aus Titannitrid, Aluminiumoxid oder Titankarbonitrid. Die Beschichtung eignet sich gut fĂŒr komplizierte WerkstĂŒcke. Da es aber aufgrund der hohen Temperaturbelastung zu Verformungen kommen kann, wird das physikalische Verfahren hĂ€ufiger verwendet. Bei der physikalischen Gasphasenabscheidung PVD werden die Stoffe fĂŒr die Schichtbildung zuerst verdampft und dann im Vakuum kondensiert. Beim AbkĂŒhlen entsteht dann die Beschichtung. Dieser Vorgang benötigt Temperaturen von maximal 600 °C.
Wozu dient die HĂ€rteprĂŒfung?
In der modernen QualitĂ€tssicherung ist beim Metall hĂ€rten eine HĂ€rteprĂŒfung unverzichtbar. Mit der HĂ€rteprĂŒfung kann die HĂ€rte eines Werkstoffs, Bauteils oder einer Beschichtung bestimmt werden. Nur mit der ĂberprĂŒfung der HĂ€rte nach dem Metall hĂ€rten kann sichergestellt werden, dass die gewĂŒnschte HĂ€rte erreicht worden ist. Nicht immer wird die gröĂtmögliche HĂ€rte im Produktionsprozess angestrebt. Kugellager beispielsweise mĂŒssen extrem hart sein, damit der VerschleiĂ bei den unzĂ€hligen UmlĂ€ufen möglichst gering ausfĂ€llt. Soll aber ein Metall spĂ€ter formbar sein, darf die HĂ€rte nicht zu hoch sein. Es wĂŒrde sonst brechen oder es wĂŒrden Risse beim Umformen entstehen. Wird ein Bauteil mechanischen Belastungen ausgesetzt, darf das Material nicht zu hart sein. Entsteht beim Metall hĂ€rten zu hartes Metall, ist es zu wenig zĂ€h und bildet vorzeitig Risse. Vorzeitige MaterialermĂŒdung mit all ihren gefĂ€hrlichen Auswirkungen wĂ€re die Folge. Schon kleinste VerĂ€nderungen beim Metall hĂ€rten machen sich im Endergebnis bemerkbar. Fehlt bei der WĂ€rmebehandlung beispielsweise ein Temperatursensor aus, Ă€ndert sich die HĂ€rte dramatisch. Die HĂ€rteprĂŒfung ist deshalb in allen Stadien des Fertigungsprozesses unabdingbar. Um die Zug- und VerschleiĂeigenschaften eines Materials zu beurteilen, ist die HĂ€rte ein guter Indikator. Die HĂ€rte zĂ€hlt zu den Werkstoffeigenschaften. Sie gibt den Widerstand eines Materials gegen Verformung an.
Im Bereich der WĂ€rmebehandlungstechnik ist die HĂ€rteprĂŒfung der wichtigste Teil bei der QualitĂ€tssicherung. FĂŒr die HĂ€rtebestimmung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Die Methoden arbeiten nach dem gleichen Grundprinzip. Ein genormter PrĂŒfkörper wird auf die OberflĂ€che eines WerksstĂŒcks gedrĂŒckt und dann wird die Eindringtiefe gemessen. Beim Metall hĂ€rten werden die OberflĂ€chenhĂ€rte und der Verlauf der HĂ€rte in die Tiefe ermittelt. FĂŒr jedes Material und jede WĂ€rmebehandlung muss das geeignete Verfahren angewendet werden. Es gibt kein HĂ€rteprĂŒfverfahren, das fĂŒr alle zu prĂŒfenden Werkstoffe geeignet ist. Die Vickers-PrĂŒfung eignet sich fĂŒr geringe bis sehr hohe HĂ€rten. Messungen von HĂ€rte-Tiefen im Kleinlastbereich können mit dem Universalverfahren ebenfalls durchgefĂŒhrt werden. Diese HĂ€rtemessung wird bei Metallen und WerkstĂŒcken mit OberflĂ€chenbehandlung angewendet. Bei der PrĂŒfung wird eine Diamantpyramide auf den PrĂŒfkörper gedrĂŒckt.
Das Rockwellverfahren kommt hĂ€ufig beim Metall hĂ€rten zur ĂberprĂŒfung der HĂ€rteeigenschaften von Werkstoffen im gehĂ€rteten Zustand zum Einsatz. Es eignet sich besonders zur Messung der OberflĂ€chenhĂ€rte. Bei dieser Messung wird die HĂ€rte mithilfe einer Vorlast berechnet. Die Brinell-PrĂŒfung wird bevorzugt bei Gusseisen und Aluminium- und anderen Legierungen verwendet. Hierbei wird eine Hartmetallkugel verwendet. Das PrĂŒfverfahren eignet sich nur fĂŒr weiche bis mittelharte WerkstĂŒcke. Mit dem Leeb-Verfahren können sehr groĂe Bauteile mit einem mobilen HandgerĂ€t geprĂŒft werden.