Planung von Laboren innerhalb von Großprojekten
FEED – Front-End Engineering und Design oder auch FEL (Front End Loading) oder PPP (Pre-Project Planning) – ist eine spezielle Form der Vor- und Detailplanung, die bei Großprojekten eingesetzt wird.
Die Planung und Realisierung von Großprojekten, wie dem Bau von Chemieanlagen oder Raffinerien, dauert viele Jahre und die Investitionen können die 10-Mrd.-EUR-Grenze überschreiten. Die Einhaltung des ursprünglichen Zeitplans ist entscheidend für die Umsetzung solcher Projekte. Verzögerungen aufgrund von Fehlplanungen verursachen hohe Kosten. Daher ist eine sehr genaue und spezielle Vor- und Detailplanung für einen reibungslosen Ablauf unerlässlich.
Das Labor als Teil eines Projekts
Produktionsanlagen bestehen aus verschiedenen Gewerken, für eine ganzheitliche Planung müssen interdisziplinäre Kompetenzen zusammengeführt werden. Das Labor ist nur ein relativ kleiner Teil des Großprojekts, das wiederum aus sechs Hauptbereichen besteht.
THIEMT plant und realisiert schlüsselfertige Labore auch für solche Großprojekte – von den Arbeitsvorschriften der Qualitätssicherung, über die gesamte Labororganisation bis hin zur Lieferung und Installation von Laborgeräten und Laboreinrichtungen sowie der Realisierung des Laborgebäudes.
Der Investitionsanteil eines Labors bzw. der Qualitätssicherung für die Führung und Kontrolle von Produktionsanlagen liegt üblicherweise im niedrigen Prozent- oder Promillebereich. Dennoch handelt es sich um ein wichtiges Gewerk – keine Produktionsanlage kann gesteuert werden, ohne über die Parameter der Roh-, Hilfs-, Zwischen- und Endprodukte zu verfügen.
Planung als FEED oder als „normale“ Vorplanung
In einem „normalen“ Projekt wird die Planung der einzelnen Gewerke in der Regel an Fachplaner übergeben, die wiederum vom Projektmanagement als integriertes Projektteam geführt werden. Die Verantwortung trägt der jeweilige Fachplaner. In manchen Projekten berät zusätzlich ein interner oder externer Consultant – er prüft die Planungen auf Fehler und Durchführbarkeit. Je nach Projektgröße bleibt dies häufig bei Stichpunktkontrollen.
In einem FEED werden für jedes Gewerk meist unabhängige Fachplanerteams ausgewählt, denen auf der anderen Seite Expertenteams des Auftraggebers oder Nutzers gegenüberstehen. Die Expertenteams überprüfen jede Ausarbeitung, Planung und Zeichnung des Fachplaners. Jedes dieser Elemente muss entweder freigegeben oder bei Beanstandungen überarbeitet und erneut geprüft werden. Durch diese konsequente Doppelbearbeitung wird eine sehr genaue Vorplanung erzielt und das Risiko der späteren Umplanung reduziert. Es ist zudem Aufgabe des FEED, die Kernprojektelemente zu identifizieren, die das Projekt entscheidend beeinflussen können.
Die Durchführung des FEED endet gewöhnlich in der Genehmigungsplanung; im FEED liegt die Kostenschätzung bei ±10 %. Anschließend folgt je nach Projekt die Ausführungsplanung durch entsprechende Fachplaner oder Consultants oder die Übergabe zur Realisierung in ein EPC-Projekt.
THIEMT tritt je nach Fall in Laborprojekten als Generalplaner auf, führt das Projektmanagement durch oder realisiert das Vorhaben als Turnkey-Projekt.