Risikomanagement
Die Erkennung von Schwachstellen, beispielsweise in technischen Produktspezifikationen, sowie das Einleiten sinnvoller Änderungen in einer frühen Phase des Produktentstehungsprozesses ist erfahrungsgemäß kostengünstiger, einfacher umzusetzen und weniger störend als eine spätere Schadensbegrenzung oder gar risikoreiche Produktrückrufe. Kurz: Schadensvermeidung ist wirtschaftlicher als die spätere Behebung von direkten oder indirekten Schäden.
Fehlinterpretationen von Konstruktionszeichnung, zum Beispiel im Hinblick auf das Toleranzmanagement, „Default-Regeln“ oder Werkstoffbezeichnungen, können zu zeit- und kostenintensiven Diskussionen und Rechtsstreitigkeiten zwischen den Vertragspartnern führen. Die Gefahr nimmt heute stetig zu, da sich einerseits die internationalen Standards rasch weiterentwickeln und andererseits eine zunehmende Arbeitsteilung verbunden mit einer kontinuierlichen Verringerung der Fertigungstiefe, die Möglichkeiten einer bilateralen Abstimmung zunehmend erschwert.
Wir unterstützen Sie nicht nur bei der Analyse und Risikobewertung bestehender Produktspezifikationen (eigene Konstruktionszeichnungen und Kundenzeichnungen) und Prozesse sondern auch bei der Identifikation und Beseitigung der Risikoquellen, wie zum Beispiel mangelndes (normatives) Fachwissen, zu knapp bemessenes Zeitbudget, konkurrierende Interessen, mangelhafte interne sowie externe Kommunikation, Verfügbarkeit geeigneter Prüfmittel oder zu knapp bemessene personelle Ressourcen.
Eine Verminderung des Risikos geht in der Regel mit einem anfänglich erhöhten Aufwand unter anderem für die Erstellung der Produktspezifikationen einher. Hier gilt es, ein ausgewogenes Mittelmaß zu finden - auch hierbei unterstützen wir Sie mit unserer langjährigen Erfahrung.
Wussten Sie ...
dass Konstruktionszeichnungen, wenn Sie vom Kunden angenommen bzw. an Lieferanten weitergegeben werden, rechtsverbindliche Vertragsdokumente im Sinne der Produkthaftung sind. Führen nachweislich auf die Konstruktionszeichnung zurückzuführende Mängel des Produkts zu Personenschäden, dann kann die Spezifikation darüber hinaus strafrechtliche Relevanz haben,
dass weit mehr als die Hälfte aller Konstruktionszeichnungen im Hinblick auf ein funktions- und kostengerechtes Toleranzmanagement teilweise erhebliche Mängel aufweisen, dies betrifft insbesondere die Kausalität zwischen spezifizierter Toleranz und Funktion die Eindeutigkeit der Interpretation sowie die Konformität zu den Forderungen aus ISO 9001,
dass sich die meisten Produktspezifikationen im Hinblick auf das Toleranzmanagement bestenfalls auf dem normativen Stand der 1980er-Jahre befinden, während die heutigen Standards zunehmend auf die Möglichkeiten des CAD sowie auf eine moderne Fertigungs- und digitale Messtechnik ausgerichtet sind,
dass häufig viel zu enge und funktionell meist nicht erforderliche "Angst"-Toleranzen festgelegt werden, mit erheblichen Auswirkungen auf die Fertigungs- und insbesondere die Prüfkosten infolge der unvermeidlichen Messunsicherheit der verwendeten Prüfmittel,
dass nationale Normen, u. a. auf den Gebieten Konstruktion und Werkstoffe heute keine nennenswerte Relevanz mehr haben, sich andererseits europäische und internationale Standards, sehr schnell weiterentwickeln und die Deutung von Symbolen sowie fundamentale Default-Regeln einem stetigen Wandel unterliegen