Wirbelstrommühle GWH
Das Zerkleinerungsprinzip der Wirbelstrommühle ist eine Kombination aus siebloser Prall- und einer Sekundärzerkleinerung.
Die Prallzerkleinerung findet durch Aufschlagen des Mahlguts auf Rotorwerkzeuge und Statorsegmente statt. Der Sekundäreffekt ist eine autogene Zerkleinerung (Partikel gegen Partikel) aufgrund extremer Verwirbelungen im Mahlraum.
Wirbelstrommühlen haben ein breites Einsatzgebiet, von der Feinvermahlung verschiedenster weicher und mittelharter Materialien, über Coating von Pulvern, Mahltrocknung bis hin zur Zerfaserung von Produkten.
Vorteile
Einfache Mahlspaltverstellung von 0,5 bis 5 mm durch konischen Rotor und verschiebbaren Stator.
Ultrafeine Pulver. Wegen der stabilen Konstruktion und präzisen Fertigung können Umfangsgeschwindigkeiten bis 160 m/s erreicht werden. Durch den über die gesamte Länge konstanten Mahlspalt ist das Endprodukt sehr fein.
Hoher Wirkungsgrad. Sehr gutes Verhältnis zwischen Stromaufnahme und Durchsatzleistung.
Geringer Verschleiß durch Verwendung von hochverschleißfesten Werkstoffen und Härteverfahren.
Einfache Anlagenauslegung. Bei vielen Anwendungen kann auf komplexe und teure Systeme verzichtet werden, wie Sichtermühlen oder Schlägermühlen mit nachfolgenden Sichtern.
Stabiles Gehäuse aus Stahl oder Edelstahl in Schweißkonstruktion.
Direktantrieb. Hierdurch werden die Lager radial weniger belastet und die Lebensdauer wird deutlich erhöht. Die Rotordrehzahl und damit die Feinheit kann stufenlos per Frequenzumrichter eingestellt werden.
Eine sehr große Bandbreite von Anwendungen: Feinstzerkleinerung, Desagglomerieren, Feinmahlung temperaturempfindlicher Produkte, Kaltmahlung mit flüssigem Stickstoff, Selektive Zerkleinerung von Verbundwerkstoffen, Mahltrocknung, Coating, Zerfasern von Zellstoffen (z.B. Papier) für die Herstellung von Isolationsmaterial, . . .
Nach Austritt aus dem Mahlspalt gelangt das Produkt bei der vertikalen Ausführung in eine Ringkammer und wird von dort tangential abgesaugt. Bei schwierigen Produkten können sich Anbackungen in der Ringkammer aufbauen.
Bei der horizontalen Ausführung gelangt das Mahlgut in ein Weitkammergehäuse. Die Luftgeschwindigkeit wird stark verlangsamt und ein Anbacken an der Gehäusewand wird dadurch vermieden. Das fertige Mahlgut fällt dann ungehindert nach unten durch den offenen Gehäuseboden. Von dort kann es entweder über eine Absaugwanne abgesaugt werden oder es fällt in einen Auffangbehälter. Mit danebenstehendem Bunkeraufsatzfilter und Austragsschleuse entsteht so eine einfache kostengünstige Vermahlungsanlage, die eine Produktabsaugung nicht benötigt.
Der Zugang zu Mahlraum und Mahlwerkzeugen ist bei der horizontalen Ausführung durch eine schwenkbare Tür wesentlich vereinfacht worden. Hierdurch verkürzen sich die Inspektions- und Reinigungszeiten deutlich.
Ein weiterer Vorteil der horizontalen Version ist, dass der Rotor in beiden Richtungen drehen kann. Dadurch kann man die Mahlwerkzeuge beidseitig verschleißen lassen, was die Standzeit erhöht. Die tangentiale Produktabsaugung der vertikalen Version funktioniert dagegen nur in einer Drehrichtung. Die Mahlwerkzeuge müssen dort bereits nach einseitigem Verschleiß ausgewechselt werden.