... auf die CNC-Zerspanung von Kunststoffen
HaWi-Tec hat sich spezialisiert auf die spanabhebende Bearbeitung von Thermoplasten; es werden weder Elastomere noch Duroplaste oder Metalle zerspant. Das ständig wachsende Sortiment an Thermoplasten wird aufgrund der Temperaturbeständigkeit in 3 Kategorien eingeteilt: Hochtemperatur-Thermoplaste, Konstruktions-Thermoplaste (Techn. Kunststoffe), Standard-Thermoplaste.
Da die Kunden von HaWi-Tec vorwiegend dem Maschinen- und Anlagenbau zuzuordnen sind, werden vorrangig die 3 klassischen Konstruktionsthermoplaste Polyamid, POM und PET verarbeitet.
Viele Maschinenteile, die noch vor einem Jahrzehnt ausschließlich aus Metall hergestellt wurden, werden heute aus einem technischen Kunststoff gefertigt.
Für diese Entwicklung sind folgende
Vorteile von Konstruktionsthermoplasten
verantwortlich:
niedrige Dichte und hohe spezifische Festigkeit
korrosions- und chemische Beständigkeit
elektrische und thermische Isoliereigenschaften
Gestaltungsflexibilität
einfache Formgebungsmöglichkeiten (z. B. Spritzguss)
Möglichkeiten zum Einfärben
reduzierter totaler Energiekosten- und Verarbeitungsaufwand
Technische Kunststoffe haben natürlich im Vergleich zu Metallen Nachteile, die ihre
Anwendungsmöglichkeiten begrenzen:
relativ niedrige obere Gebrauchstemperaturen
mäßige Kriechfestigkeit und spezifische Steifigkeit
bedeutender Einfluss der Temperatur auf die mechanischen Eigenschaften
Brennbarkeit
Aufgrund dieser Nachteile kam es seit Mitte der 60-iger Jahre zur Entwicklung der Hochtemperaturthermoplaste; diese
Hochleistungskunststoffe haben gegenüber den technischen Kunststoffen folgende Hauptvorteile:
Höhere zulässige Gebrauchstemperatur (z. B. PEEK: 250°C)
Bessere Beibehaltung der Steifigkeit und Kriechfestigkeit über einen breiten Temperaturbereich
Bessere chemische Beständigkeit
Bessere Hydrolyse-Beständigkeit
Bessere Beständigkeit gegen Strahlung (z. B. Gamma- oder Röntgenstrahlen)
Bessere Flammwidrigkeit
Die deutlich besseren Kennwerte haben leider Ihren „Preis“; so ist z. B. der kg-Preis von PEEK-Halbzeug ca. 20 x so hoch wie der von Standardpolyamid. Trotz des vergleichsweise hohen Preises hat PEEK jedoch
extrem hohe Zusatzwachsraten
, und zwar insbesondere in folgenden Branchen:
Halbleiterindustrie: Steckverbinder, Wafercarrier, Prüfadapter
Chemietechnik: Pumpenteile, Kugelhähne, Ventilsitze u. a.
Automobilindustrie: Kupplungs- und Getriebekomponenten
Medizintechnik: Bauteile für chirurgische Instrumente, Dialysesysteme
Luft- und Raumfahrt: Ventile
In der jüngsten Vergangenheit hat „PEEK“ nun auch
Einzug in den Maschinenbau
gehalten, und zwar in Form folgender Anwendungen:
Gleitschienen und -lager, Kettenführungen
Zahnräder, Spindelmuttern, Rollen
Pumpenteile und Ventilplatten
Um der stark steigenden Nachfrage entsprechen zu können, mussten unsere CNC-Dreher und –Fräser zunächst durch theoretische und praktische Schulungen in die Besonderheiten der Zerspanung dieser hochwertigen Kunststoffe eingewiesen werden.
Die fachmännische Zerspanung der Hochleistungs-Thermoplaste erfordert zudem – speziell bei Typen mit Glas- oder Kohlefaserverstärkung – Spezialwerkzeuge sowie einen Temperofen zum Abbau von Materialspannungen bei intensiv zerspanten Bauteilen.
Diese Rahmenbedingungen wurden vorrangig in den Jahren 2007 – 2009 geschaffen, so dass wir nun schon