Der Kondensatableiter
Wasserdampf kommt in sehr vielen Industriezweigen als Heizmedium und zu Sterilisation zum Einsatz. Wasser als Grundstoff, hoher Wärmeinhalt und -übergang sowie gute Regelbarkeit machen Wasserdampf für diese Aufgaben zum perfekten Medium. Erzeugt wird dieser Wasserdampf durch das Kochen und Verdampfen in Dampfkesseln, eigentlich ähnlich zum heimischen Wasserkocher. Nur entlässt man den Dampf nicht in die Umgebung, sondern in ein geschlossenes Rohrleitungssystem und kann somit höhere Drücke erzeugen. Bei Wasserdampf sind Druck und Temperatur über die Sattdampfkurve eindeutig miteinander verbunden, sodass man mit dem Druck die gewünschte Heiz- oder Sterilisationstemperatur präzise einstellen kann. Hat der Dampf seine Wärme abgegeben, kondensiert er wieder zu Wasser, dem sogenannten Kondensat. Dieses ist dann so schnell wie möglich aus dem Dampfsystem herauszubringen, um mögliche Effekte wie Wasserschläge, Erosion von Ventilsitzen und Rohrbögen oder eine verminderte Heizleitung zu verhindern.
Diese Funktion übernimmt eine Industriearmatur, die Kondensatableiter genannt wird. Dies ist faktisch ein automatisches Ventil, welches beim Anstehen von Kondensat öffnet bzw. schließt, wenn Dampf das Ventil erreicht. Der Kondensatableiter übernimmt damit ein sehr wichtige Funktion für viele Industrieanlagen. Es gibt ihn mit diversen Funktionsprinzipien, die für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind. Wie jeder mechanische Bauteil unterliegt jedoch auch ein Kondensatableiter einem gewissen Verschleiß und kann durch Überlastung oder unsachgemäße Auswahl des Kondensatableiters bzw. durch falschen Einbau schwer beschädigt werden. Die Effekt sind etwa Wasserschläge, Erosion durch eine zu hohe Kondensatmenge oder „Absaufen“ des Dampfverbrauchers.
Viele Anwender sind sich der Bedeutung jedoch kaum bewusst. Daher verrichten Kondensatableiter oft ohne regelmäßige Prüfung und Wartung ihren Dienst, und können jahrelang defekt im Einsatz sein.
Diverse Kondensatableiter-Bauarten