Oberflächenbehandlung von Parkett und Holzböden
Die Oberflächenbehandlung von Parkett und Holzböden richtet sich zum Einen nach dem ästhetischen Empfinden der Nutzer und zum Anderen nach der Beanspruchung der Böden.
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Imprägnierung (das, was ins Holz geht) und Beschichtung/Versiegelung (das, was oben drauf eine Schicht bildet).
Dabei sind auch Produkte möglich, die beides machen, Imprägnierbeschichtungen, oder mehrstufige Aufbauten aus Imprägnierung und Beschichtung.
Da die handwerkliche Parkettversiegelung ein mehrstufiger Prozess ist, können heutzutage in einer Grundierungsschicht die Eigenschaften der Imprägnierung durch ein Öl mit der schichtbildenden Versiegelung durch einen Wasserlack kombiniert werden. Dabei können Kombinationen zur Anwendung kommen, die lösemittelfrei und damit sehr emissionsarm sind.
Für normale Nutzung im Wohnbereich sind grundsätzlich alle Versiegelungen und Imprägnierungen geeignet, es sollte jedoch auf stark lösemittelhaltige und Formaldehyd abgebende Lacke verzichtet werden.
Wasserbasierte Lacke sind für die normale Nutzung im Wohnbereich und in spezieller Form auch für hochbeanspruchte Flächen bestens geeignet.
Öl - Lacke und Ölkunstharzlacke finden heute, aufgrund des starken Lösemittelanteils kaum noch Verwendung, sind aufgrund ihrer Elastizität besonders für neuverlegte Dielen- und Riemenböden hervorragend geeignet. Alternativ werden heute filmbildende HartWachsÖle verwendet.
Öle sind immer und besonders bei starker Beanspruchung sinnvoll, sie sind jedoch mit einem nicht unerheblichen Pflegeaufwand verbunden. Imprägnierte Flächen müssen bei guter Pflege selten geschliffen werden, wohingehend zerstörte Lackoberflächen bei mangelnder Pflege und starker Beanspruchung gelegentlich neu geschliffen werden müssen, um eine homogene Oberfläche herzustellen.
Beim abschleifen entsteht, je nach Oberfläche und Eigenschaften, ein nicht unerheblicher Substanzverlust (0,3..0,5 mm).
Mit Öl/Wachs imprägnierte Flächen lassen sich nur schwer auf eine Lack - Versiegelung umstellen, da die Lacke durch die in den Fugen verbleibende Öl und Wachsreste meist mit Oberflächenfehlern reagieren. ( Fischaugen, Haftungsproblemen, etc.). Hier sind entsprechende Grundierungen sinnvoll.
Entscheidend für die Langlebigkeit einer Oberflächenbehandlung ist neben der Belastung - Begehung, Abrieb und vor allem Wasser - eine der Belastung angepasste Reinigung und Pflege in Methode und Häufigkeit. Die Reinigungs- und Pflegeanweisung des Parkettlegers ist deshalb zu beachten!
Wichtig dabei ist den Unterschied zwischen Reinigung und Pflege zu kennen.
Mit der Reinigung nimmt man was von der Oberfläche runter, typischerweise Schmutz und sonstige Verunreinigung.
Mit der Pflege bringt man etwas auf, um die Oberfläche vor Abnutzung zu schützen und die Attraktivität der Oberfläche zu bewahren.
Imprägnierungen (Öle) und schichtbildende Versiegelungen (Lacke) haben hierbei einen unterschiedlichen Pflegebedarf.
Alle Angaben ohne Gewähr. Es gelten jeweils die Vorschriften und Datenblätter der Hersteller.