Kompostwürmer - Spezialisten für eine rasche Umwandlung von Pflanzenabfällen in Wurmhumus
Kompostwürmer sind nicht einfach die Würmer, die sich im Kompost finden. Denn auch für diejenigen Würmer, deren Zuhause der Mineralboden ist, stellt der Kompost eine interessante Nahrungsquelle dar. Kompostwürmer leben im Gegensatz zu den übrigen Regenwürmern normalerweise nicht in der Erde. Der natürliche Lebensraum von Kompostwürmern befindet sich in der auf dem Boden aufliegenden Schicht aus organischem Material, in unseren Breiten z.B. in der Laubstreu unserer Wälder.
Typische Kompostwürmer graben keine metertiefen Gänge, wie z.B. Lumbricus terrestris, unser grösster Regenwurm. Kompostwürmer fressen durchaus auch Erde und bevorzugen, wie andere Regenwürmer den organischen Anteil darin. Sie dringen jedoch nur einige Zentimeter in den Boden ein.
Kompostwürmer werden gezielt dazu eingesetzt, organisches Material aus Garten, Landwirtschaft und Industrie zu Düngemittel (Wurmhumus) umzusetzen.
Manche Arten tun dies mit einer ausserordentlichen Geschwindigkeit.
Die verschiedenen Arten der Kompostwürmer:
Eisenia andrei
Eisenia foetida
Die optischen Unterschiede sind bei Vergrösserung deutlich zu erkennen.
Der Spitzenreiter unter den Kompostwürmern in Bezug auf "Appetit" ist wohl Eisenia andrei, ein sehr enger Verwandter von Eisenia foetida. Beide Kompostwürmer fressen pro Tag etwa die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts, unter optimalen Bedingungen sogar das doppelte. Sie haben auch das Potential, im Jahr ca. 1000 Nachkommen zu erzeugen. Sie sind wohl die einzigen Wurmspezies, welche die Wärme im Kompost nutzen können, denn beide "arbeiten" am liebsten bei ca. 25 Grad. In grossen Komposthaufen können sie das ganze Jahr aktiv bleiben, denn im Kern können im Winter Temperaturen von ca. 15 Grad herrschen.
Eisenia andrei und Eisenia foetida kommen mit ganz unterschiedlichen Umweltbedingungen zurecht und lassen sich unkompliziert kultivieren. Beide wurden von Wissenschaft und Praxis als die geeignetste Würmer zur Kompostierung in Kompostmieten identifiziert.
Lumbricus rubellus
Der "Rotwurm" im engeren Sinne, aufgrund seines bläulichen Vorderteils auch "Blaukopf" genannt.
Er hält sich bevorzugt nahe der Oberfläche auf, z.B. gerne in Wiesen. Man findet ihn auch in der Waldstreu (feuchte Laubschichten) und in Gärten sowie in älteren, erkalteten Komposten. Er wird bis zu 15 cm lang.
Dendrobena rubida
kleiner Kompostwurm, lebt in der Waldstreu, auch in der Gartenerde und im Kompost.
Dendrobaena subrubicunda
Ein sehr kleiner Kompostwurm, der schon ab 2 cm geschlechtsreif ist. Weist am Hinterende einen hellen Punkt auf.
Dendrobena octaedra
Vorkommen ähnlich wie D. rubida, wird auch als "Mooswurm" bezeichnet.
Dendrobena tenuis
lebt ebenfalls gerne im Wald, unter der Rinde von toten Bäumen oder in verrottenden Baumstümpfen. Wird, wie D. octaaedra auch als "Mooswurm" bezeichnet.
Dendrobena veneta
(Synonyma: Eisenia hortensis, Eisenia veneta)
Wird seit eingen Jahren als Angelköder gezüchtet und ist praktisch in jedem Angelgeschäft zu haben. Er ist grösser als andere Kompostwürmer und kann, im Gegensatz zum noch grösseren Tauwurm (Lumbricus terrestris), kultiviert werden. Er wird vor allem in Belgien und den Niederlanden produziert. Als Kompostwurm ist er E. andrei und E. foetida unterlegen, aufgrund seiner viel geringeren Wachstums- und Reproduktionssrate. Im Kompost hat er ausser