Lichtgestaltung
Licht ist eines der stärksten Gestaltungselemente in der Architektur. Die Lichtgestaltung ist ausschlaggebend wie Architektur gelesen und verstanden wird. Neben der bewusst wahrgenommenen Architektur, bestimmt die Beleuchtung darüber, welche meist nur unbewusst wahrgenommene Atmosphäre entsteht.
Ansätze der Lichtgestaltung
Was verstehen wir unter Lichtgestaltung? Es ist der präzise und dreidimensionale Umgang mit Licht, Schatten und Dunkelheit. Es ist das erzählen einer Geschichte, das Schaffen einer Wahrnehmungswelt und Lichtgestaltung ist auch das Zusammenspiel von Stil und Technik.
Wie aus der Lichtgestaltung eine komplette Lichtplanung wird
Lichtgestaltung sollte nicht mit dem Entwickeln von schönen und schwer umsetzbaren Gestaltungsansätzen enden. Die Übersetzung in realisierbare und nachhaltige Technik (Lichtplanung) ist für das Gelingen des Projekts genauso essenziell wie das Definieren und Einhalten des Budgets oder des Zeitplans. Nur gewissenhaft geplante und mit Liebe und Engagement begleitete Projekte führen zu einer überdurchschnittlichen Ergebnisqualität.
Die 6 zentralen Fragen bei der Lichtgestaltung
Mit den folgenden Fragestellungen entwickeln wir den Kern einer menschorientierten Lichtgestaltung. Die Fragen helfen, die unterschiedlichen Blickwinkel zu den physiologischen und psychologischen Bedürfnissen und Ansprüchen im architektonischen Raum zu beleuchten und die geeigneten Werkzeuge für eine nachhaltige Lichtgestaltung zu definieren.
• Funktion
Jeder Raum hat eine spezifische Funktion, daraus lassen sich die entsprechenden Sehaufgaben ableiten. Diese wiederum bilden die Basis für die quantitative und qualitative Beschreibung der Beleuchtung und definieren unter anderem auch welche Beleuchtungsnormen und Normvorgaben zur Anwendung kommen.
• Atmosphäre
Welche grundsätzliche Stimmung bzw. Ambiente schafft die Architektur? Wie kann die Lichtgestaltung dies unterstützen bzw. begleiten. Welche räumliche Atmosphäre soll entstehen? Aufgeklärt, neutral, privat, sakral, mystisch, feierlich, etc. sind mögliche Adjektive, die eine Lichtgestaltung umreissen.
• Räumlicher Ablauf
Wie geht der Besucher auf das Gebäude zu, wie wird ein Gast empfangen? Wie bewegt er sich durch das Gebäude, welche Blickwinkel entstehen dabei? Welche emotionalen Wendepunkte sind beim Besuch relevant und sollen verstärkt oder begleitet werden? Wie ändern sich Bedürfnisse und Sichtweisen, wenn sich ein Mitarbeiter täglich in dieser Umgebung bewegt?
• Räumliche Hierarchie
Mit der Lichtgestaltung kann ein Raum in Bezug auf die Wahrnehmung hierarchisiert werden. Was tritt in den Vordergrund, wird also als erstes und wichtigstes Element erkannt, welches als zweites usw. Da unsere Wahrnehmung stark helligkeitsorientiert ist, lässt sich diese mit Licht gestalten und lenken.
• Welches sind die Ansprüche an Kosten, Einsatzort und Unterhalt
Welches sind die äusseren Parameter und wie beeinflussen diese die Lichtgestaltung?
Zu den Parametern zählen Themen wie Projektbudgets, Einsatzort der Leuchtkörper, z. B. im Aussenraum, Unterwasser, etc. aber auch die Revidierbarkeit und Ersatzmöglichkeiten von Leuchtkörpern.
• Nachhaltigkeit
Bei aller Liebe zur Lichtgestaltung liegen uns Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen ebenso am Herzen. Themen wie die Darksky-Initiative zur Minimierung der Lichtverschmutzung am nächtlichen Himmel oder die Einhaltung von Energiezielen wie unter dem Minergie-Label vorgegeben, etc. gehören ebenfalls zu einer nachhaltigen und professionellen Lichtgestaltung.