Schlauchpumpen halten Keramik- und Porzellanproduktion am Laufen
In der Keramik und Porzellanproduktion stellen abrasive Fördermedien wie Porzellanschlicker oder Engobe-Tonschlamm besondere Anforderungen an die im Prozess einzusetzenden Pumpen. Schlauchpumpen bieten hier den entscheidenden Vorteil, auch Medien mit hohem Feststoffanteil verschleißfrei und mit hoher Betriebssicherheit fördern zu können. Zudem weisen sie dadurch im Vergleich mit anderen Pumpentechnologien deutlich geringeren Betriebs- und Wartungskosten auf.
Die hohe Robustheit und Zuverlässigkeit von Schlauchpumpen rührt daher, dass nur der Schlauch mit dem Fördermedium in Berührung kommt. Weitere Vorteile dieses Pumpentyps sind kurze Einbauzeiten, flexible Anschlussmöglichkeiten und die einfache Inbetriebnahme.
Dadurch können Schlauchpumpen auch dort schnell in bestehende Produktionssysteme und –prozesse eingebunden werden, wo Anlagen noch mit Pumpentypen betrieben werden, die aufgrund ihres Funktionsprinzips einen hohen Verschleiß z. B. bei den Rotor- / Statorpaketen, den Gleitringdichtungen oder den Stopfbuchsen aufweisen und daher für die Förderung hochabrasiver Stoffe nur bedingt brauchbar sind.
Ob Porzellan für Geschirr oder Tonschlamm für die Dachziegelfertigung – der Einsatzfall entscheidet darüber, wie die optimale Schlauchpumpe aussieht.
Der Prozess bestimmt den Pumpentyp
Schlauchpumpen sind selbstansaugende, rotierende Verdrängersysteme in dichtungs- und ventilloser Bauweise. Die Förderung erfolgt in einem elastischen Schlauch, der entsprechend der jeweiligen Applikation medienbeständig ausgelegt wird. Im Gehäuse dreht sich je nach Ausführung ein Rotor mit zwei oder drei Verdrängerkörpern über den Schlauch hinweg. Beim Ansaugvorgang drücken die Verdränger den Schlauch im Gehäuseinneren zusammen und schieben die darin befindliche Luft in die Druckleitung.
Hinter dem Verdränger stellt sich der Pumpenschlauch wieder in seine ursprüngliche Form zurück und erzeugt dadurch einen Unterdruck, der ein Ansaugen des zu fördernden Mediums bewirkt. Nach Abschluss des Ansaugvorganges wird das Medium durch die Verdränger im Schlauch volumetrisch von der Saug- zur Druckseite gefördert. Abhängig vom Förderverhalten des Medium sowie den Druckverhältnissen im Fördersystem können die Pumpen sowohl im Kurzzeit- als auch im Dauerbetrieb laufen. Im letztgenannten Fall werden, die Schlauchpumpen mit Getriebemotoren mit geringen Drehzahlen ausgerüstet.
Keine Aussetzer bei abrasiven Medien
Je nach Applikation stehen dem Anwender zwei Ausführungen zur Verfügung.
Niederdruckpumpen bis 4 bar Förderdruck
arbeiten nach dem Trockenlaufprinzip, d. h. ohne flüssiges Schmiermittelbad im Gehäuseinneren. Bei
Hochdruckpumpen für bis zu 15 bar Förderdruck
, den sogenannten Nassläufern, ist der Schlauch von einem flüssigen Schmierbad umgeben. Die hervorragende Medienbeständigkeit des Schlauchmaterials garantiert eine hohe Verfügbarkeit und Betriebssicherheit der Schlauchpumpen.
Verschiedene Schlauchmaterialien in unterschiedlichen Durchmessern stehen zur Verfügung. Für hochabrasive Medien besonders geeignet sind Pumpenschläuche aus Naturkautschuk, die auch im Dauerbetrieb extrem lange Standzeiten aufweisen. Soll der Schlauch dennoch im Rahmen einer Pumpenwartung oder einer vorbeugenden Instandhaltung ausgewechselt werden, ist dies aufgrund des Konstruktionsprinzips der Schlauchpumpen mit wenigen Handgriffen möglich. Insgesamt bietet dieser Pumpentyp somit zahlreiche Vorteile, auf die es in Produktionsprozessen der Keramik- und