Hydrografische Vermessung
Gewässervermessung (Bathymetrie)
Zur bathymetrischen Vermessung von Gewässersohlen eignen sich verschiedene hydrographische Peilverfahren. Dabei werden bspw. Vertikallote (engl.: Singlebeam Echosounder) zur Abbildung der Gewässersohlenmorphologie entlang von Profilen eingesetzt. Dies dient z.B. der Vermessung von Baggerseen zur Ermittlung von Rohstoffrestvorkommen oder für Kontrollpeilungen. Kommen Dual-Frequenz-Lote zum Einsatz, lassen sich zudem sedimentierte Schlickauflagen und deren Mächtigkeit ermitteln. Mit einem Fächerlot (engl.: Multibeam Echosounder) ist dagegen eine flächenhafte Aufnahme der Gewässersohle mit höherer Messpunktdichte möglich. Darüber hinaus kann ein Fächerlot zur Erkundung von Baggerhindernissen, Untiefen und zur Quantifizierung von Kolkausbildungen eingesetzt werden. Bei entsprechender Aufgabenstellung kann die Gewässersohle in Kombination mit geeigneten Positionierungssystemen (PDGNSS) im Zentimeterraster vermessen und kleinste Strukturen <20cm an der Gewässersohle ausgewiesen werden.
Kolküberwachung (Scour Monitoring)
Die Ausbildung von strömungsinduzierten Kolken an Fundamenten von Offshore-Bauwerken stellt ein häufiges Problem für ihre Betreiber dar, da diese ausreichende Standsicherheit der Bauwerke gewährleisten müssen. Patzold, Köbke Engineers GmbH & Co.KG bieten zur Überwachung von Kolkausbildungen hochauflösende Fächerlotmessungen an, die in regelmäßigen Intervallen wiederholt werden. Durch den Vergleich von Messungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten können das Ausmaß und die räumliche Entwicklung von Kolkerscheinungen in Form von Differenzenplänen oder Vertikalschnitten verifiziert werden, um rechtzeitig Kolkschutzmaßnahmen einzuleiten.
Oberflächenerkundung
Zur Oberflächenerkundung von Gewässersohlen werden hydrographische Systeme wie Seitensichtsonare oder Fächerlote eingesetzt. Bei Seitensichtsonardaten wird die akustische Rückstreuung von Oberflächen monochromatisch dargestellt. Prinzipiell haben die Daten dabei nur eine qualitative Aussage. Ein Seitensichtsonar (engl. Sidescan Sonar / SSS) lässt sich u.a. auch zur Kartierung von Sedimenten und Habitaten oder zur Detektion natürlicher Hindernisse, die in Form von Blöcken, Steinfeldern, usw. auf der Gewässersohle auftreten einsetzen. Dabei können aber ebenso verlorene Gegenstände und Störkörper wie bspw. Fischernetze, Munition oder andere anthropogen Objekte detektiert werden. Das Verfahren eignet sich daher ideal zur flächendeckenden Erkundung und zum Nachweis der Reinheit des Meeresbodens bei Wasserbaustellen wie Offshore-Windparks. Moderne hochauflösende Fächerlotsysteme liefern heutzutage ebenso Daten über die Oberflächenrückstreuung und können dazu kleinste morphologische Strukturen auf der Gewässersohle auf mikrobathymetrischer Ebene abbilden. Mit speziellen Computerprogrammen ist es möglich, aus der Oberflächencharakteristik eine einfache Bodenklassifikation der Gewässersohle zu generieren. Unter Hinzuziehung von repräsentativen Bodenproben bspw. durch den Einsatz eines Van-Veen-Greifers lassen sich daraus bestimmte Bodenarten ableiten und flächenhaft auskartieren kann.
Erkundung
Offshore / Onshore