DNV unterstützt Stadtwerke Greifswald mit Planungsleistungen zur Umsetzung der Wärmestrategie
Die Stadtwerke Greifswald GmbH betreiben ein ausgedehntes Fernwärmenetz mit der Haupterzeugung im Heizkraftwerk Helmshäger Berg. Im Zuge des langfristigen Dekarboniserungskonzeptes wurde die „Wärmestrategie 2020“ erarbeitet. DNV wurde im April 2018 mit der Planung der ersten Ausbaustufe hierfür beauftragt. Alle Anlagen wurden als Neubau am Kraftwerksstandort mit Anbindung an den Bestand im laufenden Kraftwerksbetrieb realisiert.
Umsetzung
Die Ingenieurleistungen starteten mit der Ertragssimulation von Solarthermieanlagen in Kombination mit / ohne Wärmespeichern und BHKW-Modul(en) mit dem Ziel der Anlagenoptimierung und der Unterstützung der SWG bei der Gebotsabgabe für eine iKWK-Anlage entsprechend KWKG. In Folge der Fördermittelzusage der BAFA wurden von DNV entsprechend der benannten Leistungsphasen der HOAI erbracht.
Besonderheit iKWK
Im Rahmen der Umsetzung erarbeitete DNV ein umfassendes und BAFA-konformes Zählkonzept zur Messung der elektrischen und thermischen Leistungen der Neuanlagen. Für die Solarthermie-Anlage wurden verschiedene Konzepte zur Vermeidung der iKWK-Pönale gem. KWKG erarbeitet und die Auswirkungen schwankender Solar-Vorlauftemperaturen bewertet. Für die Solarthermieanlage wurde ein Konzept zur bestmöglichen Sicherung des Mindestjahresertrags nach KWKG bei einer wirtschaftlich angemessenen Überdimensionierung der Anlage entwickelt.
Genehmigungsplanung
Im Zuge der Genehmigungsplanung wurde ein BImSchG-Antrag erstellt und dafür alle erforderlichen Gutachten eingeholt und koordiniert. Mit der Speicherplanung wurde ein Bauantrag erstellt und bis zur Genehmigung begleitet. Im Teilprojekt Solarthermie plante DNV auf Basis der Vorgaben im Bebauungsplan und wirkte bei der Einreichung der Bauanzeige mit.
Objektüberwachung
Das Gesamtprojekt wurde in 7 Haupt-Losen und weiteren Teil-Losen (in Summe ca. 20 Einzellose) realisiert und in der Ausführung durch losindividuelle Fachbauleiter überwacht. Von DNV wurde dabei eine losübergreifende Termin- und Schnittstellenkoordination ebenso erbracht wie eine detaillierte Planung der Inbetriebsetzung der Neuanlagen einschließlich Überwachung des Probebetriebes.
Die Einzel-Inbetriebnahmen fanden ihren Abschluss in der erfolgreichen Inbetriebnahme des iKWK-Systems im Juni 2022. Zu diesem Zeitpunkt wurde die innovativeKWK-Anlage bestehend aus der zweiten KWK-Anlage, dem E-Kessel und der Solarthermieanlage, bei der BAFA angemeldet. Seit Abschluss der Inbetriebnahmen befinden sich alle Anlagen erfolgreich im Dauerbetrieb.
Anlagen im Überblick
iKWK-Anlage: Gasmotoren-BHKW 4,2 MWel, Elektrokessel 5 MWel, Solarthermie-Anlage 8 GWhth, ca. 18.000 m² Kollektorfläche
KWK-Anlage: Gasmotoren-BHKW 4,2 MWel
Wärmespeicher ca. 5.500 m³, 200 MWh
BHKW-Gebäude und Betriebsgebäude
Mittelspannungsschaltanlage als neuer Netzknoten
Fernwärmetrasse
Mittelspannungstrasse 20 kV
Planungsgegenstand
Leistungsphase 1 - 6
Ein Wärmespeicher ca. 5.500 m³, 200 MWh
Ein gemeinsames Betriebsgebäude für Wärmespeicher und Solarthermie
Leistungsphase 1 – 7
Eine Fernwärmetrasse von ca. 1,4 km Länge zur Erschließung eines dezentralen Erzeugerstandortes
Leistungsphase 1 - 8
Eine Gasmotoren-KWK-Anlage mit der elektrischen Leistung von ca. 4,2 MW