Schleuderstände BI 1 - 7
In Schleuderständen werden rotierende Bauteile im Fliehkraftfeld untersucht.
• Schleudern von Rotoren bis zum Bersten
• Durchschlagfester Schleuderschutz mit umfassendem Sicherheitskonzept
• Antrieb mit regenerativen Bremsen
• Durchführung von Tests bei erhöhter oder reduzierter Temperatur
• Kompakte Bauart, geringer Montageaufwand
• Flexibilität durch modulare Antriebe
• Unwuchtmessung zum Vorwuchten der Prüflinge
ANWENDUNGSBEREICH
In Schleuderständen werden rotierende Bauteile im Fliehkraftfeld untersucht. Es sind bewährte Prüfstände, die unverzichtbar für die Entwicklung und Fertigung sowie die Qualitätssicherung von Strahltriebwerken, Gasturbinen, Turbokompressoren, Turboladern, Ventilatoren, Kommutatoren, Kfz-Kupplungen, Holzbearbeitungswerkzeugen und HSG-Schleifkörpern sind.
Haupteinsatzgebiete sind:
Materialverfestigung durch Beschleunigen des Prüfkörpers bis in den Fließbereich des Materials,
Festigkeitsprüfung bei Drehzahlen oberhalb der Betriebsdrehzahl im Rahmen der Qualitätssicherung,
Beschleunigen des Prüfkörpers bis zum beabsichtigten Bruch im Rahmen von Neu- und Weiterentwicklungen,
Zeitstandversuche (LCF-Tests) zur Erstellung von Wöhler-Kurven.
CAST
CAST ist das zentrale System, das die Messdaten erfasst, analysiert und sämtliche Parameter überwacht. Es unterstützt 16 analoge Messkanäle z.B. für Drehzahl, Wellenschwingung, Vakuum, Temperatur. Darüber hinaus ermöglicht CAST die vollautomatische Ablaufsteuerung von Schleudertests und Testzyklen. CASTView bietet die komfortable Visualisierung aller Messwerte im On- und Offlinebetrieb.
MECHANISCHER AUFBAU
Der Prüfstand enthält einen vakuumdichten Behälter mit integriertem Berstschutz. Dieser ist so dimensioniert, dass er die zu erwartende Bruchstückenergie beim Bersten eines Rotors aufnimmt. Bis zu den Baugrößen 4 steht der Behälter frei im Raum auf einem Fundament. Ab den Baugrößen 5 wird der Behälter teilweise im Flur versenkt, um ein besseres Handling mit den Prüflingen zu erreichen. Der Abschlussdeckel des Behälters ist für sehr hohe Innendrücke ausgelegt und mit einer automatischen Verriegelung versehen. Er ist so gegen axial wirkende Bruchstücksenergie oder eine Staubexplosion gesichert.
SICHERHEIT
Das Prüfsystem Schleuderstand ist mit einem umfassenden Sicherheitskonzept ausgestattet, um in allen Situationen die maximale Sicherheit zu erreichen. Neben den umfangreichen mechanischen Sicherheitskomponenten wie Berstschutz, einer wirkungsvollen Deckelverriegelung oder dem Klemmschutz sind alle Systeme mit einem umfassenden elektronischen Überwachungs- und Fehlerdiagnosesystem ausgestattet. Dieses überwacht während des Prüflaufes permanent alle relevanten Daten wie z.B. Drehzahl, Druck, Schwingungen und Temperatur und vergleicht sie mit voreingestellten Werten. Beim Überschreiten der Grenzwerte wird sofort der Bremsvorgang eingeleitet. Generell überwacht ein Schocksensor den Prüflauf, um im Berstfall sofort eine Bremsung mit maximalem Drehmoment einzuleiten.
ENERGIEEFFIZIENZ
Bei umfangreichen Zeitstandversuchen ist der Energieverbrauch für den Antrieb des Prüfkörpers sehr hoch – besonders wenn Ventilationsverluste auftreten. Durch den Einsatz von AC-Servo-Motoren im Antrieb lässt sich im Bremsbetrieb die Energie wieder ins Netz einspeisen, so dass sich im Vergleich zu anderen Antriebsarten erhebliche Vorteile bei den Betriebskosten ergeben. Die Reduzierung beträgt normal ca. 85 %, bei günstigen Voraussetzungen sind sogar 95 % möglich.