Lichtplanung benötigt immer ein ausgeprägtes Fingerspitzengefühl
Nutzer interpretieren eine Lichtsituation auch anhand ihrer Erwartungen: eine komplette Ausleuchtung in einer hohen Lichtfarbe passt für uns eher zu einem Arbeitsraum als zu einem gemütlichen Wohnzimmer (dies argumentierte auch schon Boyce). Es wird sogar diskutiert, ob diese Erwartungen auch Einfluss auf die Aktivität des Nutzers haben (ich erwarte, dass helles Licht wach macht, also fühle ich mich weniger müde, wenn ich in einem hell erleuchteten Raum sitze). Hier sind allerdings noch weitere Studien nötig.
Der Einfluss des Lichts auf unsere Stimmung ist des Weiteren abhängig von Alter und Geschlecht. Verallgemeinert lässt sich aber sagen: Licht wirkt sich indirekt über die Raumatmosphäre, die Blendfreiheit und die Lichtmenge auf den Menschen aus, deswegen ist die Einflussnahme durch den Nutzer auf Lichtsituation von erheblichem Stellenwert.
Auch das ist Human Centric Lighting: Kann ich selber entscheiden, wie hell meine Arbeitsplatzleuchte ist und auch die Lichtfarbe gegebenenfalls selbst anpassen, dann entsteht ein individuelles Licht- und damit verbunden Raumgefühl, was sich insgesamt positiv auf die Bewertung der Atmosphäre und mein Wohlbefinden auswirkt.
Für eine ganzheitliche Lichtplanung im Sinne des Human Centric Lighting bedarf es also um das Wissen aus der aktuellen Forschung. Dazu gehört auch, dass die Ganglienzellen (so heißen die Lichtrezeptoren) weit auf der Netzhaut verstreut liegen. Damit möglichst viele dieser Zellen aktiv werden, sollte das Licht nicht punktuell, sondern wie Tageslicht großflächig und von oben im Winkel von 45 bis 90 Grad einfallen. Das bedeutet, dass nicht eine Leuchte allein eine ausreichende Beleuchtung mit Human Centric Lighting ermöglichen kann.
Auch das Umgebungslicht und indirekte Lichtquellen spielen eine große Rolle und sollten niemals nur als lästiges Beiwerk betrachtet werden. Dass Licht dabei auch eine poetische Wirkung entfalten kann, hat Sir Norman Foster mal schön in Worte gefasst: „Jeder Ingenieur kann die Lichtmenge errechnen, die nötig ist, um ein Buch zu lesen. Wo aber bleibt die poetische Dimension des natürlichen Lichts: der stetige Wandel eines bewölkten Himmels, die Entdeckung des Schattens, die Leichtigkeit eines Tupfers Sonnenlichts?“
Damit spricht er uns aus dem Herzen: Licht ist nicht nur reine Helligkeit und viel mehr als ein Mittel zum Zweck. Licht ist Emotion und Harmonie. Licht hat einen nicht-visuellen Einfluss auf unser Wohlbefinden und muss deswegen auch ganzheitlich betrachtet und geplant werden – mit dem Menschen im Mittelpunkt. Deshalb erstellen wir die Lichtplanung mit HCL Technologien.
Wir stehen Ihnen mit unseren Erfahrungen – gerade was die Programmierung und die Einbindung verschiedener Leuchten im Gesamtpaket einer ganzheitlichen Lichtplanung angeht – gern zur Verfügung und freuen uns auf Ihre Anfrage zum Thema Human Centric Lighting.