Vollautomatische Schneideanlage für PA- und TPE-Schläuche
Automatisierte, mehrstufige Bearbeitung von Brems- und Ölschläuchen. Vollständiges Ablängen, Anphasen, Ausblasen und Bedrucken in nur einer Anlage.
Ein weltweit agierender Automobilzulieferer, der unter anderem Brems- und Ölschläuche herstellt bzw. bearbeitet, hatte den Wunsch, seine Produktion in diesem Bereich personell zu verschlanken, aber gleichzeitig die Stückzahl und die Produktqualität zu erhöhen. Um diese Ziele zu erreichen, ersetzte das Unternehmen mehrere Handarbeitsplätze, an denen bisher Bearbeitungsschritte wie Ablängen, Anphasen, Ausblasen und Bedrucken des Materials ausgeführt wurden, durch eine kundenspezifische Produktionslinie der Firma Metzner Maschinenbau. Eine automatisierte, mehrstufige Bearbeitung von Brems- und Ölschläuchen.
Die Anlage besteht aus den folgenden Komponenten: zwei Abwickler für Schlauchtrommeln, ein Abwickler für Schlauchbündel, Zuführgerät, zwei Durchhangsteuerungen mit zusätzlichem Materialspeicher, Rollenrichtstation, Werkzeugwechsler mit Schneidmodul zum Ablängen, Abisolieren, Abschrägen der Schnittkanten und Ausblasen der PA-Schläuche, Drucker und Ableger. Für jeden Schlauchdurchmesser gibt es einen passenden Werkzeugsatz, der unter anderem aus Buchsen, Führungen und Greiferbacken besteht, und der vor der Produktion in die Maschine eingebaut werden muss.
Der Bediener kann entweder Material verarbeiten, das sich auf einer Trommel befindet oder das als Schlauchbündel vorliegt. Je nach Materialtyp bestückt er den passenden Abwickler. Da immer nur ein Abwicklermodell verwendet wird, kann ein Materialwechsel zwischen verschiedenen Schlauchtypen während der Produktion erfolgen, was eine deutliche Zeitersparnis bedeutet. Vom Abwickler läuft das Material durch die erste Durchhangsteuerung mit Lichtschranke, die dafür sorgt, dass der Schlauch aus dem Trommelabwickler immer straff bleibt. Danach wird das Material durch ein Zuführgerät zu einer zweiten Durchhangsteuerung mit zusätzlichem Speicher transportiert. Diese verfügt über spezielle Führungen, sodass sich Schläuche, die einen relativ großen Eigendrall haben, nicht in sich selbst verwinden können, was die Zufuhr erschweren würde.
Nach dem mechanischen Geraderichten des Materials mithilfe von zwei Richtapparaten erfolgt die eigentliche Bearbeitung: Ein Werkzeugwechsler kann in Kombination mit dem Schneidmodul den Schlauch schlitzen, an einer beliebigen Stelle abisolieren (auch mit Fenster), dessen Schnittkanten abschrägen sowie das Material ausblasen und ablängen (Genauigkeit: 0,1-0,2 % der Schnittlänge). Dadurch, dass mehrere Werkzeuge senkrecht übereinander angeordnet sind, können die einzelnen Bearbeitungsschritte in jeder beliebigen Reihenfolge durchgeführt werden. Eine mehrstufige Verarbeitung ist somit in einem Prozess möglich. Bei Material 1 wird z.B. die äußere Schicht aus einem thermoplastischen Vulkanisat geschlitzt und abisoliert. Bei Material 2 sind die Arbeitsschritte Ablängen, Schnittkanten abschrägen und Ausblasen. Danach kennzeichnet der Drucker die Schläuche an beiden Enden mit verschiedenen Informationen wie Artikelnummer und Einsteckmarkierungen (+/- 1 mm Genauigkeit). Zum Schluss wird das bearbeitete Material von einem Greifersystem entnommen und je nach Länge entweder in einem größeren oder kleineren rollbaren Sammelbehälter abgelegt.
Dadurch, dass die Brems- und Ölschläuche nun maschinell bearbeitet werden, kommt es beim Abisolieren nicht mehr zu versehentlichen Verletzungen des Schlauchinneren, was bei der manuellen Durchführung des Vorgangs immer wieder der Fall war und eine gewisse Ausschussmenge zur Folge hatte. Weil das Material bereits mit abgeschrägten Schnittkanten aus der Maschine kommt, ist es perfekt für die anschließende Steckermontage vorbereitet. Ein weiterer Vorteil der Anlage: Sie kann sowohl Losgrößen als auch Stücklisten automatisch verarbeiten, was dem Bediener Flexibilität ermöglicht.