Biodiversität und der Garten- und Landschaftsbau
Die Biodiversität bezeichnet die biologische Lebensvielfalt. Dabei umfasst die Biodiversität die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Vielfalt der Lebensgemeinschaften (Ökosysteme). Auf diesen drei Ebenen geht die Biodiversität in den letzten Jahrzehnten zurück und somit auch die langjährig entwickelte Vielfalt unserer Ökosysteme.
Welche Funktion hat Biodiversität?
Biodiversität erbringt für unsere Umwelt wichtige
Ökosystemleistungen
und bildet die
Überlebensgrundlage
für uns Menschen. Viele artenreiche Lebensräume speichern klimarelevante Gase. Zahlreiche Pflanzen liefern Wirkstoffe für Medikamente oder werden in der Grundnahrungsmittelproduktion verwendet. Außerdem kann die Biodiversität als
Schutzfunktion
vor den Schäden des Klimawandels fungieren. Denn ist die Biodiversität intakt und vollständig erhalten, kann sie sich an Veränderungen der Umwelt anpassen.
Was bedeutet der Rückgang der Biodiversität?
Allerdings sind
fundamentale Prozesse
durch den Rückgang der Biodiversität beeinflusst: Die Bodenbildung nimmt ab, der Ablauf wichtiger Kreisläufe, wie dem Klima-. Wasser- und Nährstoffkreislauf sind beeinträchtigt und das Artensterben nimmt weiter zu. Folge sind Verschiebungen und Ausfälle in den Funktionen des Ökosystems. Lebewesen können nicht mehr ihren Sinn und Zweck in den Lebenskreisläufen erfüllen. Dadurch leidet nicht nur das betroffene Ökosystem, sondern auch alle damit verbundenen Systeme.
Welche Rolle spielt der Garten- und Landschaftsbau?
Das Ziel ist die Vielfalt an Naturflächen, Pflanzen-, Tier- und Insektenarten zu verbessern. Eine wichtige Grundlage dafür hat die Bundesregierung mit dem
Masterplan Stadtnatur
gelegt. Der Garten- und Landschaftsbau kann die Kommunen in diesem Anliegen unterstützen.
Unbefestigte Gartenböden:
Versiegelte Böden verwehren Tieren und Pflanzen Lebensraum. In der Regel müssen Gartenböden keinen großen Belastungen standhalten. Deshalb sollten sie unbefestigt und unversiegelt bleiben, sodass Regenwasser aufgenommen werden kann und zurück ins Grundwasser gelangt.
Sorgfältige Materialauswahl:
Bei der Auswahl neuer Produkte sollten Faktoren wie Langlebigkeit und Nachhaltigkeit beachtet werden. Auch das Nutzen regionaler Materialen leistet einen Beitrag. Es können sowohl Kosten, als auch Kohlendioxid eingespart werden, die bei einem langen Transport entstehen würden.
Standortangepasste und heimische Pflanzen:
Bei der Pflanzenwahl sollten Arten gewählt werden, die an die regionalen Klimaverhältnisse angepasst sind. Diese benötigen nicht nur weniger Pflege und Wasser, sondern können in Kombination mit anderen heimischen Pflanzenarten die biologische Vielfalt erheblich steigern. Zwischen den verschiedenen Pflanzenarten entsteht ein Zusammenspiel, das sie extreme Wetterlagen besser überstehen lässt. Außerdem sind heimische Insekten und Tiere auf die Blütezeit und das Fruchtangebot der heimischen Pflanzen eingestellt.
Naturnahe und öffentliche Grünflächen:
In Anlehnung an den Masterplan Stadtnatur der Bundesregierung sollen Grünflächen innerhalb der Siedlungsräume entstehen. Bei der fachgerechten Pflege kann der Garten- und Landschaftsbau behilflich sein. So kann gewährleistet werden, dass die Flächen langfristig erhalten bleiben und sich so entfalten, dass sie positiv auf die Biodiversität wirken können.