Wasser - ein biblisches Thema
Für Juden und für Christen ist Wasser ebenfalls von großer religiöser Bedeutung. Im biblischen Schöpfungsbericht heißt es, dass der Geist Gottes über dem Wasser schwebte. Die Israeliten lebten damals in einer sehr wasserarmen Region, und der Besitz von Quellen und Brunnen war überlebenswichtig. Schon die Schöpfungsgeschichten erzählen davon, wie dort Leben und ein Paradies entstehen, wo reichlich Wasser fließt. In der Bibel wird aber auch vom Kampf um das tägliche Wasser berichtet, ebenso von den Gefahren durch Überschwemmungen. Der Bericht von der großen Flut und dem Holzkasten des Noah ist eine Mahnung, sorgsam mit der Schöpfung umzugehen.
In der Bibel wird auch von Zeiten des Wassermangels erzählt. Israelitische Familien, die vor der Dürre und der Hungersnot in Kanaan geflohen waren, wurden vom Pharao aufgenommen und erhielten Land. Aber die Wasser-Flüchtlinge wurden bald zu Opfern von Ausbeutung und Versklavung. Deshalb, so wird im 7. Kapitel des 2. Mosebuches erzählt, half Gott den Israeliten, sich aus der Knechtschaft zu befreien. Die Flucht wurde dadurch möglich, so berichtet die Bibel, dass Mose seine Hand über das Meer reckte und das Wasser zurückwich durch einen starken Ostwind. Ein Psalmist hat den Wasser und Leben spendenden Gott so gepriesen:
"Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser." (Psalm 23,2)
Im Neuen Testament wird die Bedeutung des Wassers beim Wirken Johannes des Täufers sichtbar, der auch Jesus im Jordan getauft hat. Für den Wanderprediger Jesus, der durch ein heißes Land zog, war Wasser keine Selbstverständlichkeit. Zur Aufnahme seiner Jüngerinnen und Jünger durch die örtliche Bevölkerung äußerte er: "Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wirklich ich sage euch: es wird ihm nicht unbelohnt bleiben." (Matthäus 10,42)