Estrich ist ein maßgebender Teil des Fußbodenaufbaus
Die Funktion des Estriches besteht im Wesentlichen darin, Höhendifferenzen der Rohdecke auszugleichen und einen planebenen Untergrund für den abschließenden Bodenbelag zu gewährleisten.
In Verbindung mit einer darunterliegenden Dämmschicht erfüllt der Estrich Anforderungen an Wärme- und Schalldämmung.
Es wird nach Baustellen- und Fertigteilestrichen unterschieden.
Beide haben ein mineralisches Gerüst und werden nach der Art des verwendeten Bindemittels unterteilt:
Anhydritestrich
setzt sich aus Anhydritbinder (Gips), Wasser und Zuschlagstoff - ansonsten wie Zementestrich - zusammen. Beim Einsatz in Feuchträumen muss er aufgrund der Wasseraufnahmefähigkeit des Anhydrits vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Zementestrich
besteht aus Zement, Wasser und Zuschlagstoff (Sand). Er wird bis zu einer Dicke von zehn Zentimetern aufgebracht, mit einer möglichst langen Richtlatte abgezogen und anschließend mit einem Reibebrett abgerieben. Bei größeren Flächen müssen Dehn- oder Scheinfugen angeordnet werden.
Alle Baustellenestriche lassen sich infolge der Art des Einbaus beziehungsweise des Aufbaus und der späteren Nutzung klassifizieren:
Estrich auf Trennschicht
bedeutet, dass zwischen Rohdecke und Estrich eine Trennschicht aus Bitumenpappe oder PE-Folie liegt.
Schwimmender Estrich
bedeutet, dass unter dem Estrich eine Dämmschicht liegt.
Von den Wänden werden beide durch einen Randdämmstreifen getrennt, wodurch keinerlei Verbindung zur Rohdecke und den Wänden besteht (daher schwimmend).
Heizestrich ist ein beheizbarer schwimmender Estrich für den Einsatz bei Fußbodenheizungen.
Fließestrich
nennt sich ein werkseitig vorgemischter Trockenmörtel auf Anhydritbasis, der aufgrund von werkseitig beigemischten Zusätzen plus Wasserzugabe auf der Baustelle eine fließfähige Konsistenz erhält.
Fließestriche sind selbstnivellierend, wodurch das aufwendige Verteilen, Abziehen, Verdichten und Glätten entfällt.
Vor dem Einbringen muss allerdings die Dämmschicht mit einer wasserdichten Folie abgedeckt werden, die an den Seiten wannenartig nach oben auszubilden ist - denn die Dämmschicht darf vom Fließestrich nicht durchnäßt und unterspült werden.
Fertigteilestrich
die zweite Gruppe der Estriche, wird auch als Trockenestrich bezeichnet und besteht aus vorgefertigten Platten oder Elementen, die auf der Baustelle kraftschlüssig miteinander verbunden werden.