Umkehrosmoseanlage (UO)
Prinzip:
Das zu entsalzende Wasser wird unter erheblichen Druck an einer halbdurchlässigen (semipermeablen) Membran vorbei geleitet. Das salzarme, die Membran durchdringende Wasser bezeichnet man als Permeat. Die einzelnen Wasserinhaltsstoffe werden unterschiedlich stark zurück gehalten.
Mit einer UO-Anlage erreicht man die weitgehende Entfernung aller im Wasser gelösten Mineralsalze, Kationen und Anionen
Die zurückgehaltenen Salze werden mit dem Konzentrat abgeführt.
Die Trennleistung liegt bei 90-99%, ist abhängig von der eingesetzten Membran und der Konfiguration der Anlage. Es sind Leitfähigkeiten im Permeat von unter 1µS/cm möglich.
Umkehrosmoseanlagen benötigen Weichwasser oder die Dosierung eines Verkrustungsinhibitors (Antiskalant), um Schäden an der Membran (Verblockung) zu vermindern.
Der Verschleiß ist abhängig von der Speisewasserqualität und den Betriebsbedingungen.
UO-Anlagen können in unterschiedlichster Konfiguration gebaut werden.
Häufigste Bauform ist eine einstufige Anlage. Das Speisewasser der Osmose wird dabei durch ein Membranmodul oder nacheinander durch mehrere, in Reihe geschaltete, Module geleitet. Je nach Speisewasserqualität kann häufig mit Permeatleitfähigkeiten von 10-40µS/cm gerechnet werden.
Das Konzentrat dieser Stufe wird zum Teil wieder dem Speisewasser dieser Stufe zugesetzt und ein anderer Teil dem Abwasser zugeführt.
Wird das Permeat der Umkehrosmose einer zweiten UO als Speisewasser zugeführt, spricht man von einer permeatgestuften Anlage.
Alle Inhaltsstoffe des Permeates werden durch die Membran der zweiten Stufe noch einmal zu ca. 90% zurück gehalten. Leitfähigkeiten im Permeat von 1-2µS/cm sind durchaus möglich.
Das Konzentrat der zweiten Stufe wird gewöhnlich dem Speisewasser der ersten Stufe zugeführt.
typische Parameter für Speisewasser einer UO-Anlage:
typische Parameter
Einheit
Grenzwert(e)
Freies Chlor
mg/l
n.n.
Eisen
mg/l
< 0,2
Mangan
mg/l
< 0,05
Silikat
mg/l
< 25
Verblockungsindex
pH-Wert
3,6-9,5
Das Speisewasser muss zudem frei von membranschädigenden Substanzen sein.
Dies sind insbesondere:
Oxidantien (z.B. freies Chlor, Ozon, Wasserstoffperoxid)
Oberflächenaktive Substanzen (insbesondere kationisch)
Biozide und Inhibitoren
Organische Stoffe natürlichen Ursprungs (NOM)