Riemengetriebe
Riemengetriebe gehören zur Gruppe der Zugmittelgetriebe. Als Zugmittel dienen dabei Riemen, die über Riemenscheiben laufen. Die Kraftübertragung erfolgt über mindestens zwei solcher Riemenscheiben. Eine ist am Motor angebracht und treibt den Riemen an (Antriebsscheibe), die andere, die Abtriebsscheibe, wird von diesem angetrieben.
Diese Getriebeart wird hauptsächlich zur Wandlung von Drehmomenten und Drehzahlen, aber auch zur Änderung von Drehrichtungen eingesetzt. Riemengetriebe haben den Vorteil, dass sie relativ geräuscharm sind und weniger Wartung erfordern als andere Getriebearten. Sie werden oft dort eingesetzt, wo hohe Drehmomente übertragen werden müssen, wie z. B. in Maschinenbauanwendungen und in landwirtschaftlichen Maschinen. Oftmals sind die Platzverhältnisse aber auch so angeordnet, dass zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle eine Distanz überbrückt werden soll. Hier spielt das Riemengetriebe seine Vorteile aus.
Werden höhere zu übertragende Drehmomente benötigt, kann der Riemen durch eine Kette ersetzt werden.
Die Anwendungsgebiete von Riemengetrieben
Riemengetriebe werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, bei denen Drehmomente und Bewegungen übertragen werden müssen. Insbesondere in Branchen, in denen zuverlässige und effiziente Getriebe erforderlich sind, die zudem geräuscharm laufen.
Automobilindustrie: Für den Antrieb von Lichtmaschinen und anderen Nebenaggregaten werden zum Teil Riemengetriebe verwendet.
Werkzeugbau: In vielen industriellen Maschinen, wie Drehbänken, Fräsmaschinen und Pressen, kommt diese Getriebeart zum Einsatz.
Landmaschinen: Mähwerke beispielsweise nutzen Riemengetriebe als Kupplung.
Haushaltsgeräte: Auch in vielen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Nähmaschinen und Trocknern finden diese Getriebe Anwendung.
Medizintechnik: In zahnmedizinischen Bohrern werden unter anderem Riemengetriebe verwendet.
Wie funktionieren Riemengetriebe?
Ein Riemengetriebe funktioniert durch die Übertragung von Drehmoment und Bewegung zwischen den verschiedenen Wellen mittels eines oder mehrerer Riemen. Werden in einem Riemengetriebe mehr als zwei Räder/Scheiben angeordnet, sind auf einfache Weise Leistungsverzweigungen und bei Bedarf entgegengesetzte Drehrichtungen möglich. Die Übertragung von Bewegung und Drehmoment erfolgt durch die Reibung zwischen den Riemen und den Antriebs- und Abtriebswellen. Eine Spanneinrichtung wird verwendet, um den oder die Riemen auf die richtige Spannung zu bringen und auf den Wellen zu halten.
Die Antriebsscheibe wird von einer Energiequelle angetrieben, während die Abtriebsscheibe die Bewegung auf das gewünschte Maschinenelement überträgt.
Die verschiedenen Arten von Riemengetrieben
Die Riemen eines Riemengetriebes werden in der Regel aus Gummi oder einem anderen flexiblen Material hergestellt. Die Form im Querschnitt kann glatt, rund oder keilförmig sein. Es gibt auch Zahnriemen. Die spezifische Konfiguration hängt von den Anforderungen der Anwendung ab, wie z. B. der erforderlichen Kraftübertragung, der Geschwindigkeit und der Geräuschentwicklung.
Flachriemengetriebe: Flachriemen haben einen flachen Querschnitt. Sie werden in Anwendungen eingesetzt, die eine eher geringe Leistungsübertragung erfordern. Dazu gehören unter anderem Haushaltsgeräte. Sie zeichnen sich durch eine einfache Bauart, hohe Riemengeschwindigkeiten (bis zu 100 m/s) und große Umfangskräfte aus. Außerdem ist diese Riemengetriebevariante sehr gut für große Wellenabstände geeignet.
Keilriemenget