Holzhäuser und Brandschutz
Richtig gute Holzhäuser sind zertifiziert und klassifiziert, sie erfüllen wie andere Bauweisen auch die Brandschutzanforderungen. Das Brandrisiko hängt nicht vom Konstruktionsmaterial eines Hauses ab, sondern von der Innenausstattung, vom Verhalten der Bewohner und vom Alter und Zustand der Elektroinstallationen usw. Das Brandentstehungsrisiko ist erwiesenermaßen in allen Gebäuden gleich – völlig unabhängig vom Konstruktionsmaterial. Also – viel Rauch um nichts!
Die Brennbarkeit ist eine Baustoffeigenschaft. Vollholz- und Holzwerkstoffe werden in der Baustoffklasse B2, normal entflammbar, eingestuft. Der Feuerwiderstand ist eine Bauteileigenschaft. Er bezeichnet die Zahl der Minuten, die das Bauteil unter Vollbrand mindestens tragfähig bleibt (zum Beispiel REI 60 = Feuerwiderstand 60 Minuten).
Unsere Außenwandsysteme erreichen laut aktuellen Prüfungen und Klassifizierungen die sehr hohe Brandwiderstandsdauer von REI 120. Auch höhere Anforderungen können durch entsprechende Maßnahmen erreicht werden.
Kommt noch hinzu, dass die Feuerwehren in der Regel schon nach etwa zehn Minuten am Brandherd ihre Löscharbeit beginnen.
Unsere beiden Außenwände sind nach europäischer Norm DIN EN 13501-2 klassifiziert.
Obwohl Holz brennt, weist es im Brandfall ein günstiges Verhalten auf. Der „Trick“: Die beim Brand entstehende Holzkohle bildet eine natürliche Dämmschicht, die eine weitere Sauerstoffzufuhr verhindert. Sie schützt dadurch das ungeschädigte Holz vor weiterer Aufheizung und somit vor weiterem Abbrennen – und dadurch vor Festigkeitsverlust. Denn unter der Kohleschicht bleibt, bei entsprechender Dimensionierung, ein tragfähiger Kern übrig.
Übrigens: Brandversicherungstechnisch werden Holzhäuser genauso bewertet und behandelt wie andere Gebäude auch.
Im Brandfall steht der Personenschutz immer an erster Stelle. Dieser ist beim Baustoff Holz wesentlich mehr gegeben als bei allen anderen Konstruktionen.
Zahlreiche bis zu zehngeschossige Wohnbauten in Deutschland und Österreich belegen die hohe Leistungsfähigkeit des Holzbaus in puncto Brandschutz.
Ein ungeschützter Stahlträger verliert bei etwa 500° C bereits die Hälfte seiner Tragfähigkeit. Durch Wärmeausdehnung und späteres Wiederzusammenziehen können die Gebäudeteile noch lange nach Abschluss der Löscharbeiten überraschend einstürzen. Ein massiver Holzbalken oder Leimbinder ist unter diesem Gesichtspunkt der Feuerwehr „sympathischer“.