GLASRESTAURIERUNG von Glasmalereien
Restaurierung von Glasmalereien – Eine Kunst für sich
In der Restaurierung kommen viele wichtige Faktoren zusammen, die man zu beachten hat, um eine qualitätsvolle und denkmalgerechte Ausführung der Arbeiten zu gewährleisten. Wir von Derix Glasstudios versuchen grundsätzlich so viel wie möglich vom Originalbestand zu erhalten. Somit bedarf es einer genauen Untersuchung und Begutachtung jedes einzelnen Objekts. Bei der Erarbeitung des Restaurierungskonzeptes und der Durchführung der Maßnahmen richten wir uns stets nach den international gültigen restaurierungsethischen Grundsätzen und Richtlinien des CVMA.
Umfang der Restaurierung
Nicht nur mehrere Jahrhunderte alte Werke müssen restauriert werden, auch Fenster aus der jüngeren Vergangenheit müssen oftmals ausgebessert werden. Die Anforderungen an die Restaurierung variieren von Kunstwerk zu Kunstwerk. Jede Epoche hat ihre eigenen Materialien und künstlerischen Techniken.
Während man bei Scheiben aus dem Mittelalter oftmals fortgeschrittene Glaskorrosion vorfindet, liegen die Schäden von Glasgemälden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert eher in der gestalteten Oberfläche. Bei neueren Werken sind hingegen häufig Mängel bei der Konstruktion festzustellen.
Restaurierung setzt sich aus verschiedenen Themenbereichen zusammen, unter anderem Reinigung, Sicherung und Festigung, mechanische Stabilisierung, sowie Präventivmaßnahmen. Zur möglichst substanzerhaltenden Herangehensweise gehört es, gebrochene Gläser nicht einfach zu ersetzen, sondern mit einem Restaurierungskleber zu kleben. Auch das Bleinetz ist Bestandteil der Originalsubstanz und sollte daher nach Möglichkeit durch Reparaturen stabilisiert werden, statt es gänzlich zu erneuern.
Ausbau
Für eine umfassende Restaurierung müssen die zu restaurierenden Werke in der Regel ausgebaut werden. Dafür müssen die individuelle Einbausituation und der Zustand der Verglasung genau analysiert werden. Insbesondere verlustgefährdete Gläser müssen vor dem Ausbau gesichert werden, damit einzelne Fragmente nicht verloren gehen. Aber auch das Bleinetz muss vorab untersucht werden, denn strukturelle Schäden wie gebrochene Bleie können eine vorübergehende zusätzliche Stabilisierung für Ausbau und Transport der Verglasung erforderlich machen.
Wenn die oft harten Abdichtungen durch Mörtel und Kitt gelöst und die einzelnen Glasfelder aus der Fensteröffnung herausgenommen werden, ist äußerste Vorsicht und umsichtiges Arbeiten geboten. Gleiches gilt für den Transport der sensiblen Kunstwerke, die speziell gelagert und fachgerecht verpackt werden müssen.
Gründliche Untersuchung der Malschichten
Festigungsmittel für Malschichten sind organisch und unterliegen grundsätzlich stark der Materialalterung. Daher ist es wichtig, Materialien zur Sicherung nur wenn unbedingt nötig einzusetzen und die Bereiche, die einer Festigung bedürfen, genau zu definieren. Die dafür erforderliche Untersuchung der Bemalung erfolgt unter dem Mikroskop. So können lockere Malschichten identifiziert und vor der weiteren Bearbeitung der Scheiben gesichert werden. Zum Einsatz dürfen dabei ausschließlich Materialien kommen, die ausreichend getestet wurden und sich über Jahrzehnte in der Restaurierung bewährt haben.
Die richtige Reinigung
Verschmutzungen können die empfindliche Oberfläche historischer Kunstwerke schädigen und müssen daher entfernt werden. Die Reinigung gestaltet sich jedoch oft sehr schwierig. Nicht nur Art und Umfang der Verschmutzung, sondern auch die Stabilität der Bemalung und die Oberfläche der Gläser spielen dabei eine entscheidende Rolle. Auch wenn die Restaurierungstechnik bezüglich chemischer und mechanischer Verfahren in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht hat, ist meist eine manuelle Reinigung mit Pinsel und Skalpell, sowie Wattestäbchen und Lösemitteln schonender und angebrachter.