Drahterosion
Das Drahterodieren ist ein Bearbeitungsverfahren, bei dem mit Hilfe von elektrischer Entladung Material von elektrisch leitenden Werkstoffen abgetragen wird.
Wir arbeiten meist mit einem 0,25 mm starken Messingdraht, der als Elektrode dient.
Die Bearbeitung findet in einer nichtleitenden Flüssigkeit –dem Dielektrikum– statt. Wir verwenden deionisiertes Wasser, um die Funkenentladung dort stattfinden zu lassen, wo Material abgetragen werden soll.
Durch eine angelegte Spannung entsteht bei Annäherung der Elektrode an das zu bearbeitende Werkstückein elektrisches Feld.
Dort wo die Distanz zwischen Elektrode und Werkstück am geringsten ist werden positiv und negativ geladene Ionen stark beschleunigt und bilden einen elektrisch leitenden Kanal.
Durch die Kollision der Ionen entsteht ein sichtbarer Funke. Gleichzeitig bildet sich eine stetig wachsende Gasblase (Plasma) aus verdampfendem Dielektrikum und abgetragenen Materialpartikeln.
Ist die Blase so groß, dass sie von Elektrode und Werkstück begrenzt wird schmilzt sie das Material bei Temperaturen von 8000 bis 12000°C punktuell ab.
Jetzt wird die Stromzufuhr unterbrochen. Durch diese Impulspause sinkt die Temperatur schlagartig ab und die Gasblase implodiert.
Das geschmolzene Material wird aus den entstandenen Kratern herausgeschleudert, verfestigt sich wieder und wird durch das Dielektrikum aus dem Funkenspalt gespült.
Dieser Vorgang wiederholt sich 40.000 bis 1.000.000 mal in der Sekunde.
Durch die Frequenz dieses Vorgangs werden Oberflächenqualität und Schnittgeschwindigkeit maßgeblich gesteuert.
Die Vorteile der Drahterosion:
• geringe Schnittbreiten
• sehr kleine Innenradien
• scharfkantige, gratfreie Konturen
• Bearbeitbarkeit aller elektrisch leitender Werkstoffe, gleich welcher Härte
• keine mechanische Belastung am Werkstück während der Bearbeitung