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Lieferkettentransparenz Gesetz 2024 - Audit Software

Lieferkettentransparenz Gesetz 2024 - Audit Software

Tiefer blicken: Das EU-Lieferkettensorgfaltsgesetz und sein Einfluss auf Unternehmen Im Zentrum des Lieferkettensorgfaltsgesetzes der EU steht die Idee, dass Unternehmen nicht nur für ihre eigenen Taten, sondern auch für die Praktiken innerhalb ihrer globalen Lieferketten verantwortlich sind. Dieser Paradigmenwechsel hin zu einer umfassenden Verantwortung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Geschäftswelt. Unternehmen müssen nun über den Tellerrand hinausblicken und sich mit den Bedingungen auseinandersetzen, unter denen ihre Produkte hergestellt werden. Doch wie manifestiert sich diese Verantwortung in der Praxis? Ein Schlüsselwort lautet: Risikomanagement durch Audits. Was muss ein Unternehmen tun und wann ist es betroffen Im Kontext des Lieferkettensorgfaltsgesetzes der EU stehen viele Unternehmen vor der Frage: „Was muss ich konkret tun und wann bin ich von diesem Gesetz betroffen?“ Die Antwort darauf ist entscheidend für die strategische Ausrichtung und das operative Geschäft von Unternehmen, die in oder mit der EU handeln. Betroffenheit und Verpflichtungen Zunächst gilt es zu klären, ob und inwiefern ein Unternehmen von dem Lieferkettensorgfaltsgesetz betroffen ist. Grundsätzlich betrifft dieses Gesetz alle Unternehmen, die Waren in der EU verkaufen oder in die EU importieren, unabhängig von ihrer Größe. Besonders im Fokus stehen jedoch Firmen, deren Geschäftsmodelle direkt von globalen Lieferketten abhängig sind. Sie sind direkt von der Verordnung betroffen, wenn Ihr Unternehmen Zinn, Tantal, Wolfram oder Gold in die EU importiert, sei es als Rohstoff oder in Produkten verarbeitet. Dies betrifft eine breite Palette von Branchen, von Elektronik über Automobil bis hin zu Schmuck und Haushaltswaren. Risikomanagement als Grundpfeiler der Unternehmensverantwortung Die Verordnung (EU) 2017/821 verlangt von Unternehmen, ein proaktives Risikomanagement einzuführen. Das bedeutet, dass sie regelmäßig ihre Lieferketten analysieren müssen, um potenzielle Risiken für Menschenrechte und Umwelt zu identifizieren. Dies geht weit über eine einfache Überprüfung von Zulieferern hinaus. Unternehmen müssen die gesamte Lieferkette – von den Rohstoffquellen bis zum Endprodukt – betrachten. Audits: Mehr als nur eine Formalität Audits spielen in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Sie sind das Werkzeug, mit dem Unternehmen in die Tiefe ihrer Lieferketten blicken können. Doch diese Audits sind keine oberflächlichen Checks. Sie müssen tiefgründig sein, um die oft verborgenen Probleme wie Zwangsarbeit, Kinderarbeit oder schwere Umweltverschmutzung aufzudecken. Dies erfordert eine Kombination aus Dokumentenprüfung, Interviews mit Arbeitern vor Ort und, wenn nötig, unangekündigten Fabrikbesuchen. Ein Beispiel aus der Praxis Stellen wir uns vor, ein europäischer Elektronikhersteller beginnt mit der Durchführung von Audits bei seinen Zulieferern in Südostasien. Durch diese Audits werden mehrere Fälle von Arbeitsrechtsverletzungen und unsicheren Arbeitsbedingungen aufgedeckt. Anstatt den Lieferanten sofort fallen zu lassen, entscheidet sich das Unternehmen, zusammenzuarbeiten, um die Situation zu verbessern. Dies könnte Investitionen in Sicherheitstrainings, bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne umfassen. Langfristig führt dies nicht nur zu einer ethischeren Lieferkette, sondern kann auch die Qualität der Produkte verbessern und das Unternehmensimage stärken. Der Stellenwert von Audits Audits sind also weit mehr als nur eine Formalität; sie sind ein zentrales Instrument im Risikomanagement von Unternehmen. Durch sie können Schwachstellen in der Lieferkette identifiziert und behoben werden. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, der Anpassungsfähigkeit und Engagement erfordert. Es geht nicht nur darum, den Anforderungen des Gesetzes zu genügen, sondern auch um die Wahrnehmung unternehmerischer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt.