Gentest, Atemtest oder Provokationstest: Laktoseintoleranz Selbsttests im Vergleich
Wem im Alltag die nötige Zeit für einen Arztbesuch fehlt, kann auch mit einem Selbsttest eine mögliche Laktoseintoleranz feststellen. Mittlerweile gibt es mehrere Testmöglichkeiten für den Heimgebrauch. Von Fragebogen über Selbstexperiment bis hin zum Labortest, hier findest du eine Übersicht an Selbsttests bei Laktoseintoleranz.
Gentest: Ohne Beschwerden zum Ergebnis
Mit einem Gentest kannst du anhand einer Speichelprobe testen, ob du an einer genetisch bedingten Laktoseintoleranz leidest oder nicht. Was sich vielleicht nach Krimi-Film anhört, ist ein standardisiertes Testverfahren bei dem nur das Laktase-Gen analysiert wird. Je nachdem welche Genvariante man hat, bildet der Körper nämlich Laktase (Enzym, das Milchzucker verdaut) oder nicht. Dieser Test löst keine Symptome aus, da dem Körper keine Laktose zugeführt werden muss. Mit einem speziellen Wattestäbchen wird eine Speichelprobe aus dem Mund entnommen und gut verpackt an ein Labor geschickt, wo die Auswertung stattfindet. Mehr Details zu Gentests bei Laktoseintoleranz findest du hier.
Atemtest: Standard aber schmerzhaft
Der Wasserstoff (H2)-Atemtest ist vermutlich der bekannteste (Selbst)Test wenn es um Laktoseintoleranz geht. Bei dem Verfahren trinkt man als betroffene Person ein Laktose-Wasser-Gemisch und muss anschließend den Wasserstoff-Gehalt beim Ausatmen messen. Ist man nämlich laktoseintolerant, entstehen beim Verzehr Gase im Darm, die über die Atemwege abgebaut werden und gemessen werden können. Das Unangenehme an diesem Selbsttest sind jedoch die Beschwerden, die durch die Laktose ausgelöst werden, wenn man laktoseintolerant ist. Reine Laktose auf nüchternen Magen belastet die Verdauung bei bestehender Intoleranz sehr und kann zu starken Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schmerzen führen. Während der Atemtest beim Arzt den Vorteil einer schnellen, bzw. direkten Auswertung hat, müssen die Atemproben beim Selbsttest erst ins Labor geschickt werden. Deshalb fällt der Vorteil eines schnellen Ergebnisses in diesem Fall weg. Zusätzlich muss bedacht werden, dass mit diesem Test, ohne medizinische Betreuung, gezielt Verdauungsbeschwerden hervorgerufen werden können, die den Körper sehr stark belasten. Was es vor einem Atemtest noch zu beachten gibt, kannst du hier nachlesen: Top 3 Laktoseintoleranz Tests: Endlich Gewissheit!
Provokationstest: Kostenlos aber ungenau
Der Provokations- bzw. Expositionstest bei Laktoseintoleranz gehört nicht zu den regulierten Verfahren sondern ist eine Art Selbstexperiment. Dabei werden Symptome gezielt ausgelöst, um zu beobachten, wie der Körper reagiert. Als Vorbereitung wird während 12-24 Stunden auf laktosehaltige Produkte wie Milch, Sahne oder Joghurt verzichtet, um anschließend eine große Menge zu konsumieren und den Verlauf zu beobachten. Treten in den kommenden 5-6 Stunden typische Anzeichen auf, kann von einer Laktoseintoleranz ausgegangen werden. Auch diese Art von Selbsttest ist mit Vorsicht durchzuführen, da die möglichen Beschwerden sehr unangenehm und schmerzhaft sein können.
Fragebogen für alle
Als Selbsttest für Laktoseintoleranz findet man online oft einen Fragebogen. Dieser besteht aus verschiedenen Fragen zu Symptomen und körperlicher Reaktion auf laktosehaltige Produkte. Die Auswertung gibt eine erste Einschätzung bezüglich einer möglichen Laktoseintoleranz, ersetzt jedoch keinen medizinischen Test.