Projektplanung
Generalplanung und Gesamtidee für die Themen- und Erlebniswelt Yukon Bay lagen in der Verantwortung von dan pearlman. Das Büro grbv Ingenieure im Bauwesen erhielt den Auftrag für die Objekt- und Tragwerksplanung. Um den ausgeklügelten Geometrien und Geländesprüngen der Yukon Bay gerecht zu werden, entwickelten die Ingenieure diverse Spundwandbauwerke. Da die Sohle der Baugrube bis zu 8 m unterhalb des Grundwasserspiegels lag, musste die Baugrube trockengelegt werden. Damit kein Salzwasser aus den Becken in das Grundwasser gelangen kann, wurden besondere Anforderungen an das verwendete Spundwandsystem und die Bauausführung gestellt. Die Ingenieure von grbv erstellten unter anderem den Rammplan für das Projekt.
Eine enorme Aufgabe, immerhin wurden für die Yukon Bay rund 730 Tonnen Spundwand verbaut. Damit die Geländeformationen wie geplant eingehalten werden konnten, war ein baubegleitendes Aufmaß nötig. Aus den Maßen wurden für fast jede der ca. 130 Ecken maßgenaue Passbohlen vor Ort gefertigt. Dazu waren etwa 3.000 m Trennschnitte und 5.000 m Schweißnähte erforderlich. Die Rückverankerung erfolgte mit Mikroverpresspfählen und Kugelkopf-Anschlüssen.
„Wir entschieden uns dazu, parametrisierte Typdetails für die Spundwände und Ankerpunkte zu entwickeln. So konnten wir wertvolle Zeit bei der Ausführung sparen.“, so Projektleiter Björn Helfers von grbv. „Allen Beteiligten war klar, dass die Spundwandarbeiten den kritischen Pfad im Bauzeitplan darstellten.“ so Helfers weiter. Nach dem Voraushub erfolgte der Einbau von Gurtung und Verankerung. Nachfolgend wurde die Baugrube im Saugverfahren bis zur Unterkante der Unterwasserbetonsohlen ausgehoben. Der Erdaushub betrug ca. 11.500 m³. Um später Zonen mit unterschiedlichen Wassertiefen zu erhalten, wurden die Sohlhöhen abgetreppt. Die Sohlen selbst wurden im Kontraktorverfahren in verschiedenen Stärken hergestellt. In den verankerten Bereichen wurden 193 Bohrverpresspfähle mit Längen zwischen 15 und 18 m zur Auftriebssicherung eingesetzt. Die unverankerten Schwergewichtssohlen sind bis zu 1,90 m stark. Insgesamt wurden etwa 3.600 m³ UW-Beton eingebracht.
Nach Herstellung der Auftriebspfähle wurde die Baugrube schließlich endgültig trockengelegt. Im Gespräch wird schnell klar, dass die Yukon Bay auch für die erfahrenen Ingenieure von grbv ein ganz besonderes Projekt war. Neue Planungsansätze mussten her. „Um alle Sicherheitsstandards einzuhalten, haben wir zum Beispiel Sprungparabeln für Eisbären entwickelt. Bei der Planung haben wir mit Zoologen zusammengearbeitet - oder wissen Sie, ob ein Eisbär nur weit oder hoch oder auch weit und hoch springen kann?“ lacht Helfers. Aus Sicht der Ingenieure von grbv ist das Fazit klar: Auch komplexe Aufgabenstellungen und Geometrien lassen sich mit bewährten Bauverfahren und zur Verfügung stehenden ingenieurtechnischen Mittel kostensparend verwirklichen.
Nicht zuletzt ist die Yukon Bay für den Erlebnis-Zoo Hannover ein überwältigender Erfolg. Im Jahr 2010 rechnet die Geschäftsführung mit 1,4 Millionen Besuchern. Damit ist der Erlebnis-Zoo die unangefochtene Tourismusdestination Nr. 1 der Region Hannover.