Photovoltaik
Mit der Installation und Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Großanlage im September 2003 und der Inbetriebnahme einer 600 kW Holzhackschnitzelheizung im Mai 2005 leistet die low-tec gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH einen konkreten Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Regionalentwicklung und wirbt für Nachahmer.
Photovoltaik-Großanlage
Die Nutzung der regenerativen Energien (z.B. Sonne und Wind) nimmt an der Schwelle des 21. Jahrhunderts zu. Das »Kraftwerk« Sonne kann im Vergleich zu Kohle, Erdöl und Erdgas genutzt werden, ohne dass klimaschädigende Emissionen entstehen. Die Sheddächer (schräge Hallendächer nach Süden ausgerichtet) der low-tec gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH in Düren haben sich für eine solche Sonnenenergienutzung geradezu angeboten. Mit einem Entwicklungsteam, an dem low-tec und die Betreibergesellschaft Perpetuum Energie GmbH beteiligt waren, ist es gelungen eine 115 kW Photovoltaikanlage zu installieren.
Mit den amorphen Photovoltaik-Modulen, also den etwa 0,8 m2 großen Einzelteilen der Anlage, sind 2000 m2 Fläche von den 12 nach Süden orientierten Sheddächern belegt. Die Anlage ist netzgekoppelt, d.h. sie speist den Strom, den sie produziert, in das öffentliche Stromnetz ein.
Abnehmer sind die Stadtwerke Düren. Die Vergütung des Stromes findet nach dem Erneuerbaren-Energien-Gestetz (EEG) statt.
Was ist eine amorphe Photovoltaikanlage?
Das gebräuchlichste Material zur Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie ist das Metall Silizium. Es ist u.a. Bestandteil von Sand, also auf der Erde in großen Mengen verfügbar. Unterschiedliche Produktionsverfahren sind notwendig, um das Silizium zu gewinnen.
Nun weisen Metalle in der Regel eine Kristallstruktur auf, d.h. die einzelnen Atome sind symmetrisch angeordnet. Wenn die Atome keine symmetrische Anordnung zueinander aufweisen, sondern sozusagen »unordentlich durcheinander gewürfelt sind«, spricht man von einer amorphen Struktur. Dem menschlichen Auge scheint diese Struktur sehr homogen und gleichmäßig, ja fast langweilig. Bekanntestes Beispiel für amorphes Material ist der Werkstoff Glas.
Strom ist die Bewegung von Elektronen durch ein Material (hier z.B. Silizium). Nun kann man sich leicht vorstellen, dass bei amorpher Anordnung der Atome die Elektronen oft anstoßen, dadurch abgebremst werden und nicht so gut voran kommen. Technisch ausgedrückt heißt das, dass amorphe Silizium-Solarzellen einen nicht so hohen Wirkungsgrad haben, wie die kristallinen Solarzellen.
Der Vorteil von amorphen Photovoltaikanlagen ist der, dass sie im Herstellungspreis günstiger liegen, d. h. 1 kWp installierter Leistung ist preiswerter, benötigt aber mehr Fläche.