Vitamin A
Man versteht unter der Bezeichnung Vitamin A, die Verbindungen, die die volle Wirksamkeit von Retinol und seinen Estern besitzen. Zu Vitamin A wird eine Vielzahl von Stoffgruppen, die im Körper ähnlich wirken, gezählt. So kann man dem Vitamin A z.B. Retinol selbst und ca. 50 Carotinoide (Vorstufen von Vitamin A, sogenannte Provitamine, die der Körper in Vitamin A umwandeln kann, z.B. Beta-Carotin) zuordnen. Entdeckt wurde Retinol im Jahre 1909.
Das fettlösliche Vitamin A wird bei ausreichender zusätzlicher Fettversorgung zu ungefähr 80% resorbiert (Resorption = Aufnahme von Stoffen in biologischen Systemen).
Funktion im Körper
Für eine ganze Reihe wichtiger Abläufe und Funktionen im Körper ist Vitamin A (Retinol) unersetzbar. Besonders wichtig ist es an folgenden Stellen:
beim Wachstum der Knochen und vieler Zellen im Körper
für das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem)
für die Sinne: Retinol ist wichtig für die Augen (Bestandteil der Sehpigmente der Netzhaut), aber auch für Hören und Riechen
bei der Bildung und gesund Erhaltung von Haut und Schleimhäuten
bei der Entwicklung des Mutterkuchens (Plazenta)
bei der Entwicklung des Embryos
für die Fortpflanzung und die Herstellung des Hormons Testosteron
Vitamin A in der Nahrung
Ungefähr 2/3 seines Bedarfs an Vitamin-A deckt der Mensch über Milchprodukte, Fleisch, Innereien und Eier ab. Etwa 1/3 deckt er ab, indem er Obst und Gemüse (wie z.B. Aprikosen, Karotten, Tomaten, Spinat oder Brokkoli) zu sich nimmt. Für den menschlichen Organismus ist es einfacher Beta-Carotin aufzunehmen, wenn zugleich eine kleine Menge Fett, zum Beispiel Olivenöl oder Kürbiskernöl, verzehrt wird.
Vom Organismus aufgenommenes Beta-Carotin wird im Dünndarm aufgespalten und zu Vitamin A (Retinol) umgewandelt. Vitamin A wird in der Leber gespeichert und von dort aus über die Blutbahn zu den Körperzellen transportiert
Vitamin A Mangel
Sehstörungen und ein trockenes Hautbild können die Folgen einer länger anhaltenden Unterversorgung mit Vitamin A sein. Der Vitamin-A-Mangel kann weiterhin zur Nachtblindheit führen, da das Hell-Dunkel-Sehen gestört ist. Eine weitere Folge kann die erhöhte Anfälligkeit für Infektionen der Atemwege sein.
Bei Akne oder Schuppenflechte (Psoriasis) zum Beispiel wird Vitamin A sogar zur Therapie eingesetzt, unabhängig von einem Mangel an diesem Vitamin.