Ätztechnik
Das Formätzen mit einer Säure im beidseitigen Sprühverfahren ist eine flexible und kostengünstige Alternative, vor allem zum klassischen Feinstanzen von Dünnblechen.
Die großen Vorteile des Ätzverfahrens sind die geringen Werkzeugkosten und die kurze Fertigungszeit. Aber auch die hohe Genauigkeit (Toleranzen) und die Möglichkeit, die Materialstärke partiell zu reduzieren (Anätzung), sind Alleinstellungsmerkmale des Ätzens. Dieses Verfahren ermöglicht es unter anderem, eine Teilenummer oder andere Kennzeichnung direkt im Ätzprozess zu integrieren, aber auch Biegelinien zu generieren, sodass aus einem zweidimensionalen Ätzteil durch erleichtertes werkzeugfreies Umbiegen z.B. ein Abschirmdeckel wird. Beim Ätzen werden die Werkstoffeigenschaften nicht beeinflusst. Bei der Weidling GmbH ist, aufgrund der speziellen Maschinenkonstruktion der Ätzanlagen, eine Anbindung der Formteile, soweit keine weitere galvanische Verarbeitung erfolgt, nicht erforderlich. Die Lieferung der planen Teile erfolgt dann absolut gratfrei und frei von Ölen und Fetten in einer luftdichten und stoßsicheren Umverpackung.
Durch den Einsatz einer Säure (Eisen-III-Chlorid (FeCl3)) wird aus dem Ätzbogen die Kontur des Teiles im Mehrfachnutzen ausgeätzt. Als verfahrensbedingter Grundsatz gilt, dass der kleinste Lochdurchmesser bzw. die geringste Stegbreite mindestens gleich der gewählten Materialstärke sein muss.
Zuerst wird das Material beidseitig mit einer UV-lichtempfindlichen Schicht versehen. Nachdem das Material in die lithografisch hergestellte Filmtasche geschoben wurde, erfolgt die beidseitige Belichtung. Im nächsten Zwischenschritt werden mittels verdünnter Lauge die belichteten Stellen entfernt. Anschließend wird der vorbereitete Mehrfachnutzen, in der auf beiden Seiten gleichzeitig arbeitenden Sprühätzmaschine, geätzt. Nach dem Entfernen der ätzresisten Schicht wird der Ätzprozess mit der Qualitätskontrolle abgeschlossen.