Gestaltung: 5 Design Prinzipien
Wir nehmen unsere Umwelt als Ganzes wahr. Dies gilt auch für Bilder und Texte. Eine gelungene Gestaltung hat viel mit Stil zu tun. Allerdings, den „richtigen Stil“ gibt es nicht. Layouts werden von einem bestimmten Zeitgeist geprägt, der sich an der Mode und allgemein gültigen Gestaltungsprinzipien orientiert. Eine stilvolle Gestaltung vollzieht sich durch die bewusste Auseinandersetzung mit dem aktuellen ästhetischen Geschmack. Der kann kulturell sehr unterschiedlich ausfallen. Allerdings gibt es unberührt von Mode und bestimmten Strömungen, allgemein gültige Gestaltungsprinzipien. Und eine grundsätzliche Wirkung von Farben, Formen, Bildern und Schriften. Darüber informiert Sie dieser Beitrag.
1. Prinzip der guten Gestaltung
Menschen streben nach Harmonie, Ordnung und einer sinnvollen Form. Das sogennante „Prinzip der guten Gestaltung“ beinhaltet:
Einfachheit
Symmetrie
Regelmäßigkeit
Experimente haben gezeigt, dass vertraute und harmonische Darstellungen leichter wahrgenommen werden und gefälliger erscheinen. Die beiden abgebildeten Formen stellen jeweils ein Sechseck dar. Das Linke erscheint harmonisch und gefällig. Das Rechte wirkt sperrig und missgebildet.
Da nur 5% aller Werbemittel überhaupt Beachtung finden, ist dieses Gestaltungsprinzip der Harmonie äußerst relevant.
2. Figur und Hintergrund
Darstellungen werden die Bereiche Figur und Hintergrund unterteilt. Figuren werden gegenstandsartig gesehen. Der Hintergrund ist die Fläche, vor dem sich die Figuren abheben. Eine sehr berühmte Variante ist der „rubinsche Becher“. Als Betrachter erkennt man entweder zwei gegenüber stehende Gesichter im Profil oder einen Becher vor dem Hintergrund.
Auf diese Weise lässt es sich figural in Kombination mit Hintergründen spielen und sogenannte optische Täuschungen erzielen.
3. Gesetz der Nähe
Das Gesetz der Nähe besagt, dass benachbarte Elemente als zusammengehörig wahrgenommen werden.
Diese Gesetzmäßigkeit ist so stark, dass sie sich gegenüber anderen Wahrnehmungsgewohnheiten durchsetzt. Beim Betrachten der Abbildung fällt auf, dass die einzelnen Wörter nicht in der gewohnten Anordnung von links nach rechts gelesen werden, sondern in Spalten von oben nach unten. Die räumliche Nähe der Spaltenwörter (GRAFIK) setzt sich hier gegenüber dem gewohnten Leseverhalten (GABI) durch.
Bei der Gestaltung von Werbemitteln wird dieses Gesetz angewandt, wenn Slogan, Text oder Logo nahe einer aufmerksamkeitsstarken Abbildung plaziert werden.
4. Gesetz der Gleichheit und Ähnlichkeit
Diese Gestaltungsrichtlinie besagt, dass gleiche und ähnliche Elemente zusammengehörig aufgefasst werden. Das kann eine ähnliche Farbe, Form oder Schriftart sein.
5. Gestalttäuschung
Die menschliche Wahrnehmung lässt sich leicht täuschen. Bei der Ebbinghaus-Kreistäuschung beispielsweise sind beide Innenkreise gleich groß. Bei der Abbildung der Blume mit kleinen Blütenblättern erscheint der innere Kreis größer. Der innere Kreis von großen Blütenblättern umfasst, wirkt kleiner. Tatsächlich sind beide Innenkreise gleich groß.
In der Gestaltung von Werbemitteln wird dieses Prinzip bewusst eingesetzt, um Produkte leichter, kleiner, größer oder einfach moderner wirken zu lassen.
Was dürfen wir für Sie tun?