Zwischen Kommunikation und Kunst: Der Wert der Architekturfotografie
Die Aufgabe der Architekturfotografie ist es, Bauwerke zum Leben zu erwecken und ihren Nutzen in einem ökonomischen, politischen und räumlichen Kontext darzustellen. Damit übersetzt sie die Idee des Architekten in die Realität: Aus Entwürfen, Bauzeichnungen und Plänen entstehen Bauwerke, die durch Bilder lebendig und in ihre Umwelt eingebettet werden.
Besonders erwähnenswert dabei ist: Architekturfotografie versteht sich nicht als reinen Selbstzweck. Erst durch die Bilder eines Bauwerkes ist es dem Architekten bzw. Bauherrn möglich, sein Werk zu kommunizieren, mediale Aufmerksamkeit zu schaffen und Epochen der Baukunst aktiv mitzuprägen. Vereinfacht gesagt: Ohne Architekturfotografie ginge Architekten schnell die Arbeit aus – und ohne Architektur gäbe es für Architekturfotografen keine Daseinsberechtigung.
Neben dem kommunikativen Zusammenspiel zwischen Fotograf und Architekt, aus dem sich eine Vermittlungsfunktion (Transport des konzeptionellen Gedankens) ergibt, erfüllt die Architekturfotografie einige wichtige gesellschaftliche und kulturelle Funktionen. Zum einen wären Berufe wie Architekturkritiker, Architekturhistoriker, Architekturprofessor oder Architekturforscher ohne sie nicht denkbar. Zum anderen hat sie eine aufklärerische Funktion. Sie bringt Menschen Bauwerke näher, um deren Existenz sie sonst nicht einmal wüssten. Das beinhaltet auch eine Informations- und Dokumentationsfunktion. Gebäude werden visuell beschrieben und ihr Zustand im Kontext der Zeit gezeigt. Darüber hinaus hat Architekturfotografie großen Einfluss auf kulturelle Entwicklungen, indem sie Bauwerke nicht nur dokumentiert, sondern interpretiert und kommentiert. So werden ganze Stilepochen nicht nur von Architekten, sondern auch von Fotografen geprägt.
Diese Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten sollten Auftraggeber in der Zusammenarbeit mit Architekturfotografen kennen und immer im Hinterkopf behalten. Das ist nicht nur für das Teambuilding in der konkreten Projektarbeit wichtig, sondern schafft eine weitere Möglichkeit der Einflussnahme über den architektonischen Entwurf hinaus.